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In Städten, in denen besondere Fahrdienste für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen<br />
angeboten werden, sind die Fahrpläne häufig an die besonderen Bedürfnisse<br />
dieser Fahrgäste angepasst, wobei insbesondere längere Haltezeiten eingeplant werden, um<br />
das sichere Ein- und Aussteigen zu ermöglichen.<br />
Im Folgenden werden weitere Leistungskriterien dargestellt, die bei der Fahrplanplanung zu<br />
berücksichtigen sind:<br />
• Taktfrequenz: Ein hohe Taktfrequenz ist nur bei einer entsprechend hohen Nachfrage<br />
realisierbar. Da die Taktfrequenz der Nachfrage anzupassen ist, kann sie zu unterschiedlichen<br />
Tageszeiten bzw. am Wochenende variieren. Studien haben gezeigt, dass die<br />
Fahrpläne bei einer Taktzeit von weniger als zehn Minuten für die Passagiere keine Rolle<br />
mehr spielen. Daher sollten zumindest die Hauptstrecken mit kurzen Taktzeiten von<br />
bis zu zehn Minuten betrieben werden. Sollte dies aus organisatorischen und/oder finanziellen<br />
Gründen nicht möglich sein, sollten die Abfahrtszeiten zumindest regelmäßig<br />
erfolgen, damit sie für die Fahrgäste leicht zu merken sind.<br />
• Betriebsintervalle: Das Betriebsintervall sollte so gewählt werden, dass es die Stunde in<br />
ein bis sechs gleich lange Zeiteinheiten einteilt (also in 60, 30, 20, 15, 12 oder 10 Minuten).<br />
Auf diese Weise fahren die Busse immer zur gleichen Minute ab. Diese Taktfahrpläne<br />
sind für die Fahrgäste sehr einprägsam. Intervalle von 30, 15 und 7,5 Minuten (60<br />
geteilt durch 2 oder ein Vielfaches von 2) erleichtern das Einlegen zusätzlicher Fahrten<br />
in der Hauptverkehrszeit und zu Zeiten mit einem geringeren Verkehrsaufkommen können<br />
bestimmte Fahrten ausgelegt werden, ohne das Grundmuster verändern zu müssen.<br />
Andere Betriebsintervalle (z. B. alle 35 Minuten) führen zu einem unregelmäßigen<br />
Fahrplan, den sich die Fahrgäste nur schwer merken können.<br />
• Betriebszeiten: Die Betriebszeiten sollten entsprechend der Auslastungskurve der Nachfrage<br />
vor Ort festgelegt werden, die von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich aussehen<br />
kann (eine Stadt mit einem hohen Anteil an produzierendem Gewerbe wird ganz andere<br />
Hauptverkehrszeiten haben als eine Stadt mit überwiegend Dienstleistungsgewerbe). In<br />
vielen Ländern wird das folgende Grundmuster angewendet:<br />
- Montags-Freitags: Von 5:00 – 6:00 Uhr bis 22:00 – 24:00 Uhr<br />
- Samstags: Von 6:00 – 7:00 Uhr bis 22:00 – 24:00 Uhr<br />
- Sonntags: Von 7:00 – 8:00 Uhr bis 22:00 – 24:00 Uhr.<br />
Kritische Punkte:<br />
Die Herausforderung besteht darin, den Ansatz der strategischen Liniennetzplanung des<br />
Gesamtnetzes mit der kurzfristigen betrieblichen Fahrplanplanung zu vereinbaren, ohne durch<br />
Kompromisse den planerischen Ansatz zu zerstören.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Jönköping (Schweden): Die Stadt verfügt über mehrere Umsteigepunkte. Diese dienen<br />
in erster Linie zur Verknüpfung zwischen dem Regionalbussystem und dem Stadtbussystem.<br />
Die Fahrpläne der beiden Systeme sind aufeinander abgestimmt.<br />
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