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Die Fahrpreishöhe ist ebenso eine wichtige Größe, insbesondere bei der Gewinnung von<br />

Neukunden und beim Verkauf von freien Kapazitäten.<br />

Ein Mittel zur Vereinfachung der Tarifstruktur stellt die Tarifintegration dar, d.h. die Schaffung<br />

eines gemeinsamen Tarifs für die lokalen und regionalen Nahverkehrsmittel. Grundvoraussetzung<br />

für eine Tarifintegration ist jedoch ein Konsens im Hinblick auf die Finanzierung<br />

des gemeinsamen Tarifs. Weitere Informationen dazu finden Sie in den<br />

►Hintergrundinformationen: Tarifintegration zwischen Stadtbus, Regionalbus und Bahn.<br />

Basierend auf dem Ziel der Einfachheit werden die folgenden drei Tarifstrategien bevorzugt:<br />

• Einheitstarife: Pro Fahrt gilt ein Einheitspreis unabhängig von der Fahrtstrecke oder der<br />

Fahrtdauer. Einheitstarife sind aufgrund ihrer Einfachheit sowohl für regelmäßige Nutzer<br />

als auch für Neukunden leicht verständlich. Die Gefahr, ein falsches Ticket zu kaufen,<br />

ist äußerst gering. Ein weiterer Vorteil von Einheitstarifen besteht darin, dass kein<br />

komplexes Vertriebssystem erforderlich ist, da die tatsächlich zurückgelegten Fahrtstrecken<br />

der Fahrgäste nicht überprüft werden müssen. Es besteht die Möglichkeit, den<br />

Einheitstarif mit einer sehr einfachen Zonenstruktur oder einer zeitlichen Komponente<br />

zu kombinieren. Aus Betreibersicht ist dieses System allerdings nicht zur Gewinnmaximierung<br />

geeignet, da keine höheren Fahrpreise für besonders lange Fahrtstrecken erhoben<br />

werden können.<br />

• Zonentarife: Viele Städte haben ein so genanntes Zonensystem mit geografischer Flächenabgrenzung<br />

(oft kombiniert mit einer zeitlichen Komponente) implementiert. Die<br />

Preise der Tickets bestimmen sich nach der Anzahl der durchfahrenen Zonen. Das Zonensystem<br />

kann als vereinfachte Form von streckenabhängigen Tarifen angesehen werden.<br />

Zonentarife können bei entsprechender Konzipierung eine gute Annäherung an eine<br />

auf Grenzkosten basierende Bepreisung darstellen. Außerdem sind Zonentarife eine<br />

der Voraussetzungen für ein integriertes Tarifsystem des lokalen und regionalen ÖPNV.<br />

• Differenzierte Tarife: In einigen Städten werden Preisnachlässe für Fahrten außerhalb<br />

der Hauptverkehrszeiten angeboten oder Zuschläge für die Beförderung zu den Hauptverkehrszeiten<br />

erhoben. Außerdem gibt es qualitätsabhängige Tarifierungen (z. B. bei<br />

Schnellbussen). Das Hauptziel ist ein ertragsoptimierendes Erlösmanagement. Differenzierte<br />

Tarife wirken sich jedoch in der Regel nachteilig auf die Einfachheit aus. Mangelnde<br />

Transparenz und unterschiedliche Preise für dieselbe Fahrtstrecke können leicht<br />

zu Verwirrung bei den Kunden führen. Bei komplexen Tarifstrukturen kann es erforderlich<br />

sein, ein elektronisches Ticketing-System zu implementieren.<br />

Im Folgenden sind einige Trends und aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Tarifstruktur<br />

und Tarifprodukte dargestellt:<br />

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