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Hintergrundinformationen: Marktsegmentierung<br />

Zu den grundlegenden Strategien im Bereich Marketing gehört die Segmentierung des Marktes.<br />

Kein Kunde ist wie der andere, dennoch können aufgrund bestimmter Gemeinsamkeiten<br />

Kundengruppen gebildet werden. Bei der Marktsegmentierung wird normalerweise für jedes<br />

Segment ein bestimmter Service angeboten, der in erster Linie auf diese Gruppe zugeschnitten<br />

ist, aber natürlich auch von anderen Gruppen genutzt werden kann. Vielfach werden für<br />

die einzelnen/ Segmente sogar eigene Marken geschaffen. Die Marktsegmentierung richtet<br />

sich an Individuen, die bestimmte gemeinsame Werte miteinander teilen.<br />

Ziel der Marktsegmentierung ist die Bildung von Gruppen, die quantitativ und qualitativ abgrenzbar<br />

sind. Auf dieser Grundlage erfolgt die Planung im Bereich Marketing und die Ausrichtung<br />

der Unternehmensstrategie.<br />

Der ÖPNV-Betrieb basierend auf der Segmentierung des Marktes ist jedoch kaum erreichbar,<br />

da der ÖPNV als kollektives Verkehrsmittel die unterschiedlichen Fahrtwünsche unterschiedlicher<br />

Zielgruppen bündeln muss. Eine übliche Marktsegmentierung im ÖPNV sieht wie folgt<br />

aus: Pendler, ältere Menschen, Einkäufer usw. Diese Segmentierung bezieht sich nicht auf<br />

gemeinsame Werte, aber auf gemeinsame Merkmale. Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine<br />

ältere Person auch pendeln oder einkaufen fahren kann. Die Segmentierung sollte vor allem<br />

pragmatisch und praktikabel sein.<br />

Bei der Segmentierung im ÖPNV muss zwischen dem reinen Verkehrsangebot (Buslinien)<br />

und anderen Dienstleistungen unterschieden werden:<br />

Das Verkehrsangebot muss als standardisierter Service angesehen werden, ohne eine<br />

allzu große Differenzierung der Nutzergruppe. Eine Ausnahme von dieser Grundregel<br />

stellt ggf. die Beförderung von älteren Menschen und Menschen mit Behinderung dar.<br />

Einige größere Städte unterhalten ein spezielles ÖPNV-Angebotssystem für Schulen,<br />

das jedoch nur während der Schulzeiten in Betrieb ist. Buslinien zur Anbindung von<br />

Geschäftsbereichen oder Gewerbeparks werden als Standard-ÖPNV-Angebot betrieben.<br />

Die niederländische Stadt Dordrecht (120.000 Einwohner) stellt ein Beispiel für eine<br />

Stadt dar, die – vor einigen Jahren – versucht hat, die Marktsegmentierung auf die gesamte<br />

ÖPNV-Strategie auszuweiten. Neben den regulären Buslinien wurden ein Express-<br />

und ein Servicenetz eingeführt, jedoch schlug das Experiment fehl. Die Reduzierung<br />

der Fahrzeiten im Express-Netz waren kaum spürbar, die engen Straßen in den<br />

Wohnbereichen waren oft problematisch für den Busverkehr und das System war kaum<br />

verständlich. Offenbar war die Stadt für diese Form der Segmentierung zu klein.<br />

Marktsegmentierung im ÖPNV ist auch in den Bereichen Ticketing und Kommunikation<br />

sehr nützlich. Das Verkehrsunternehmen kann zum Beispiel mit bestimmten Freizeiteinrichtungen,<br />

Einkaufszentren oder Schulen zusammenarbeiten, und Stammkunden<br />

mit Jahres-Abos besondere Preisnachlässe gewähren (verbreitet z. B. in Spanien, Kundenclubs<br />

in Schweden).<br />

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