26.04.2013 Aufrufe

proceed - IVV

proceed - IVV

proceed - IVV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

von 7:00 bis 9:30) und nur in Richtung Stadtzentrum der Benutzung durch Busse vorbehalten.<br />

Außerhalb dieser Hauptverkehrszeiten steht der Fahrstreifen allen Verkehrsteilnehmern zur<br />

Verfügung.<br />

Ein besonderes Problem von exklusiven Busdurchfahrten tritt im Winter auf. Bestimmte Einrichtungen<br />

können bei Schnee verdeckt werden. Außerdem kann es sein, dass diese Durchfahrten<br />

auch nicht für den Schneeräumdienst zugänglich sind.<br />

Ein anderes Problem kann die Verursachung von Schäden an Privatfahrzeugen darstellen.<br />

In den Niederlanden zum Beispiel haben Fahrzeugeigentümer in Gerichtsverfahren Schadensersatzansprüche<br />

geltend gemacht, die ihnen auch zugesprochen wurden.<br />

Bei Nichtvorhandensein von physischen Barrieren stellt die Benutzung durch andere Fahrzeuge<br />

ein gravierendes Problem dar. Polizeikontrollen sind sicherlich geeignet, den Umfang<br />

dieser Verletzungen in gewisser Weise eindämmen. Eine umfassende Verhinderung wird<br />

jedoch nur schwer möglich sein.<br />

Praxisbeispiele:<br />

• Almere (Niederlande): In der neu gegründeten Stadt Almere war die Entwicklung von<br />

exklusiven Busspuren von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil der Stadtplanung.<br />

Diese Vorgehensweise soll auch bei der Planung zukünftiger Stadtteile beibehalten<br />

werden. In anderen Fallstudien mussten die exklusiven Busspuren in ein bestehendes<br />

Infrastrukturnetz integriert werden. In Almere konnten insgesamt 91 Kilometer unabhängiger<br />

Busspuren eingerichtet werden.<br />

• Brüssel (Belgien): Im Stadtzentrum wurde eine Busspur in zum übrigen Verkehr entgegen<br />

gesetzter Richtung getestet. Die Ergebnisse waren durchweg positiv. Aufgrund<br />

der „Gegen-den-Strom“-Anordnung wird die Fahrspur kaum von anderen Fahrzeugen<br />

missbraucht, was den Busverkehr noch zuverlässiger macht. Ein weiterer Mehrwert besteht<br />

darin, dass die Fahrstreifen auch von Notfallfahrzeugen (Feuerwehr, Krankenwagen<br />

usw.) genutzt werden.<br />

• Cambridge (Großbritannien): In Cambridge gibt es zahlreiche Beispiele für exklusive<br />

Busdurchfahrten. Die Stadt war eine der ersten, die diesem Ansatz gefolgt sind. Mit<br />

beweglichen Pollern wird der „normale Verkehr“ daran gehindert, bestimmte Bereiche<br />

im Stadtzentrum zu befahren. Für Stadtbusse, Taxis und Fahrräder gilt diese Beschränkung<br />

nicht.<br />

• Gävle, Luleå (Schweden): In Schweden richtet sich die Verkehrsplanung häufig nach<br />

dem Slogan „Think tram, use bus“. In zahlreichen Städten, insbesondere in den größeren<br />

Städten, sind besondere Busspuren oder Busstraßen eingerichtet. Im Jahre 2003<br />

wurden zwei neue Busstraßen in Gävle gebaut. Im städtischen Entwicklungsplan für die<br />

Jahre 2004-2006 wurde unter anderem das Ziel festgelegt, die Anzahl der ÖPNV-<br />

Fahrten um einen bestimmten Prozentsatz zu erhöhen. Dies wurde unter anderem durch<br />

die Verkürzung der Fahrzeiten erreicht, was wiederum durch die Einrichtung der Busstraßen<br />

ermöglicht wurde. Auch im Stadtzentrum von Luleå wurden im Rahmen der<br />

Umstellung des Busliniensystems im Jahre 2003 Busspuren eingerichtet.<br />

Seite 87 von 249

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!