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Im Folgenden sind einige Möglichkeiten der Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen aufgeführt:<br />
• Verlängerung: Dabei wird die Grünphase verlängert, um dem bevorzugten Fahrzeug<br />
die Überquerung des Knotenpunkts zu ermöglichen.<br />
• Vorziehen: Die Lichtsignalanlage schaltet bei Ankunft des Busses früher „grün“<br />
• Stau-Umfahrung: Es wird eine spezielle Phase an der Lichtsignalanlage geschaltet, die<br />
dem Bus erlaubt, als erstes Fahrzeug am Stau vorbei in die Kreuzung einzufahren.<br />
• Staumanagement: Beim Staumanagement wird der Knotenpunkt vom übrigen Verkehr<br />
freigehalten, damit die Busse die Kreuzung ungehindert überqueren können.<br />
• Schaltung auf „Grüne Welle“: In diesen Fällen wird die „Grüne Welle“ für ÖPNV-<br />
Fahrzeuge geschaltet. Dabei sollte ein dynamisches Steuerungssystem eingesetzt werden,<br />
das den Verkehr in Abhängigkeit von den jeweiligen Verkehrsbedingungen steuert.<br />
Die Steuerungen der Lichtsignalanlagen können mithilfe von Software-Programmen simuliert<br />
werden (z. B. Softwareprodukt VISSIM, PTV AG, Deutschland).<br />
Kritische Punkte:<br />
Vorfahrtsregelungen entfalten in der Regel nur bei einem gewissen Verkehrsaufkommen eine<br />
spürbare Wirkung. Wenn das Verkehrsaufkommen ohnehin gering ist, wird die Einrichtung<br />
von Vorfahrtregelungen wenig sinnvoll sein. Insbesondere in kleineren Städten muss ein vernünftiger<br />
Ausgleich zwischen der Bevorrechtigung des ÖPNV und der Sicherstellung des<br />
allgemeinen Verkehrs erzielt werden.<br />
Allein die Bevorrechtigung an den Lichtsignalanlagen wird im Allgemeinen kaum Wirkung<br />
zeigen. Die Vorfahrtregelungen für den ÖPNV sollten daher als Maßnahmenpaket für einen<br />
ganzen Korridor bzw. für eine gesamte Strecke implementiert werden.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Aalborg (Dänemark): In Aalborg wurde ein GPS-basiertes Steuersystem implementiert,<br />
über das die Lichtsignalanlagen zugunsten des ÖPNV auf Grün geschaltet werden.<br />
Mittlerweile sind mehr als 50 Knotenpunkte mit einem solchen System ausgestattet.<br />
• Brest (Frankreich): Die Nord-Süd-Achse der Stadt wurde vor kurzem über eine Gesamtstrecke<br />
von 6,5 km neu gestaltet, wobei eine Busfahrspur mit einer Länge von<br />
2,45 km vorgesehen wurde. Außerdem haben die Stadtbusse an den acht LSAgesteuerten<br />
Knotenpunkten Vorfahrt (Vorher- und Nachher-Fotos der Strecke siehe<br />
http://www.cub-brest.fr/axenordsud/travaux_realises.htm).<br />
• Brighton & Hove (Großbritannien): In Brighton wurde ein GPS-basiertes Vorrangsystem<br />
für die Busse implementiert. Das System ist so geschaltet, dass die Vorfahrtsregelungen<br />
nur für Busse mit Verspätung gelten. Diese können von längeren Grünphasen<br />
bzw. von kürzeren Rotphasen profitieren.<br />
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