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Fahrzeugen angeboten. Es ist auch möglich, dass der ÖPNV-Betreiber gleichzeitig die Rolle<br />

des Carsharing-Anbieters übernimmt.<br />

Ein wesentliches Element der Kooperation zwischen ÖPNV- und Carsharing-Anbietern stellt<br />

die Einführung von kombinierten Zeittickets dar, die nicht nur eine günstigere, sondern<br />

auch einfachere Nutzung der beiden Systeme ermöglichen. Im Juni 1998 wurde in Bremen ein<br />

solches kombiniertes Angebot eingeführt. Danach erhielten Inhaber von Zeitkarten bei der<br />

Inanspruchnahme des Carsharing-Angebots vergünstigte Konditionen. Ca. 8,5 % der neuen<br />

Carsharing-Kunden haben ihr eigenes Fahrzeug aufgegeben (was von vielen als „schmerzfreie<br />

Trennung“ bezeichnet wurde), und 26 % der Carsharing-Kunden haben auf den ursprünglich<br />

geplanten Kauf eines Pkw verzichtet. Die Kombination der beiden Angebote hat dazu geführt,<br />

dass der Anteil der Carsharing-Nutzer, die gleichzeitig Inhaber einer ÖPNV-Jahreskarte sind,<br />

von 55 % auf 78 % gestiegen ist (UITP 2002b).<br />

Im Moses-Leitfaden (MOSES 2005) heißt es dazu: „ Der öffentliche Personennahverkehr<br />

gewinnt mehr Kunden, da Benutzer des Carsharings zu informationsseitig besser unterstützten<br />

Mobilitätsmustern neigen und das Auto seltener benutzen als Autobesitzer. Gleichzeitig<br />

kann das Carsharing den Markt schneller und stärker durchdringen, wenn eine Kooperation<br />

mit dem ÖPNV erfolgt. Verschiedene Studien haben außerdem gezeigt, dass Carsharing-Kunden,<br />

die vorher ein eigenes Fahrzeug besessen haben, ihre Mobilitätsmuster ändern,<br />

und zwar in der Weise, dass sie weniger Kilometer mit dem Auto zurücklegen und dafür den<br />

ÖPNV häufiger nutzen.“<br />

Kritische Punkte:<br />

Carsharing setzt eine gewisse Nachfrage voraus, die in der Regel in kleineren Städten nicht<br />

vorhanden ist. Daher beschränken sich die Kombinationsmöglichen zwischen ÖPNV und<br />

Carsharing im Allgemeinen auf Städte ab einer bestimmten Größe (mittelgroße Städte, Großstädte).<br />

Praxisbeispiele:<br />

• Chur (Schweiz): Der größte Carsharing-Anbieter in der Schweiz ist das Unternehmen<br />

„Mobility“ (http://www.mobility.ch). Auf dem Schweizer Markt bietet Mobility seinen<br />

87.700 Kunden 2.250 Fahrzeuge an 1.150 Standorten in 430 Ortschaften an (Stand: Juni<br />

2009). Die Partnerschaft zwischen Mobility und 15 Verkehrsverbünden macht eine umfassende<br />

Kooperation mit dem ÖPNV möglich. Für die Zukunft ist in Chur die Verbesserung<br />

des 10 Jahre alten Chipkartensystems geplant (es sind 50.000 „ChipCards“ im<br />

Umlauf bei 35.000 Einwohnern), sodass auf den Karten weitere Informationen gespeichert<br />

und zusätzliche Funktionen (z. B. für Kunden des Carsharing-Anbieters „Mobility“)<br />

angeboten werden können.<br />

• Rheine (Deutschland): Inhaber der Monatskarte im 3-Monats-Abo „Die Blaue“ erhalten<br />

Preisnachlässe bei der Anmietung von Fahrzeugen beim örtlichen Carsharing-<br />

Anbieter.<br />

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