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Vorhaltekosten für die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen ist in kleineren Städte eine deutliche
Tendenz zu den Standardbussen mit einer Länge von 12 Metern zu erkennen.
Fahrzeuge mit Sondergröße (z. B. Doppelgelenkbus, 15-Meter-Busse oder Busse mit Anhänger)
verfügen über besondere Merkmale, die eigentlich nur im praktischen Einsatz getestet
werden können (z. B. Befahren von engen Kurven oder Abzweigungen). Es bietet sich an, die
Betriebserfahrungen andernorts mit solchen Fahrzeugen zu erkunden anstatt das „Rad neu zu
erfinden“.
Die Anordnung der Türen und die Anzahl der Türen wirken sich auf die Zugänglichkeit aus.
Je nach Ticketingsystem ist es sinnvoll, die Fahrzeuge mit zwei oder mehr Türen zum Ein-
und Aussteigen auszustatten. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass es für den Busfahrer
mit jeder weiteren Tür schwieriger wird, für deren sichere Bedienung zu sorgen.
Kritische Punkte:
Bei der Berechnung der passenden Fahrzeuggröße sollten die vom Hersteller angegebenen
maximalen Kapazitätszahlen nicht zugrunde gelegt werden. Die maximale Kapazität wird
benötigt, um außergewöhnliche Auslastungsspitzen abdecken zu können, z. B. zu den Hauptverkehrszeiten,
an Regentagen oder wenn der vorhergehende Bus ausfällt. Anderhub et al.
(2008) sind im Rahmen einer Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass eine maximale Kapazität
von 3 Personen/m 2 Stehfläche von den Fahrgästen akzeptiert wird. Die Erfahrung zeigt,
dass 70 % der maximalen Kapazität als Bezugsgröße bei Berechnungen zugrunde gelegt werden
können. Wenn die Nachfrage die Kapazität regelmäßig übersteigt, ist entweder die Taktfrequenz
der Linie zu erhöhen oder es sind zusätzliche Verstärkerfahrten vorzusehen.
Unter dem Gesichtspunkt des Flottenmanagement sind darüber hinaus die folgenden Aspekte
zu berücksichtigen:
• Das Fahrzeug sollte für den Einsatz auf mehreren Linien geeignet sein, nicht nur für eine
einzige Linie.
• Der Einsatz von unterschiedlichen Fahrzeugtypen und -größen kann zu einer Steigerung
der Instandhaltungskosten führen.
Praxisbeispiele:
• Euskirchen (Deutschland): In Euskirchen sind Midibusse (10 Meter) im Einsatz. Dieser
Fahrzeugtyp wird dem gegenwärtigen Nachfragevolumen grundsätzlich gerecht. In
Zukunft sollen jedoch Standardfahrzeuge (12 Meter) angeschafft werden, weil bei der
Bestellung von mehreren Einheiten besondere Preisnachlässe erzielt werden können und
die Fahrzeuge mehr Reserven bei Fahrgastnachfrageschwankungen bieten.
• Firenze (Italien): In der Altstadt werden auf vier Stecken kleine elektrobetriebene Midibusse
eingesetzt. Damit wird eine Verschmutzung der Umwelt sowie die Schädigung
der sensiblen historischen Infrastruktur vermieden.
• Lindau (Deutschland): Im Stadtbussystem Lindau (Bodensee, Deutschland) werden
Midi-Busse (10 Meter) eingesetzt, die den historischen Teil des Stadtzentrums bedie-
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