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fristigere Verantwortlichkeiten. Um zu garantieren, dass sowohl die kurzfristigen finanziellen<br />

und organisatorischen Ziele als auch die mittel- und langfristigen politischen Ziele erreicht<br />

werden, sollten die Rahmenbedingungen für das Marketing bereits Gegenstand des Ausschreibungsverfahrens<br />

sein und später im Vertrag festgehalten werden.<br />

Praxisbeispiele:<br />

• Luzern (Schweiz): Das Verkehrsunternehmen und die Gemeinde haben gemeinsam eine<br />

Marktstudie durchgeführt. Unter anderem wurden Themen wie „Änderungspotenzial<br />

im Hinblick auf das Reiseverhalten“, „Potenzial für den Öffentlichen Verkehr“ und<br />

„Mobilitätsverhalten“ untersucht. Bei dieser Umfrage wurden Nutzer aller Verkehrsmittel<br />

einbezogen. Die Kundenzufriedenheit wird alle zwei Jahre untersucht, um so tiefere<br />

Einblicke in den Bereichen Kundenbedürfnisse und Kundenerwartungen zu gewinnen.<br />

• Stagecoach (Großbritannien): Das Verkehrsunternehmen „Stagecoach“ betreibt verschiedene<br />

Verkehrsmittel an Standorten im gesamten Land. Die Marketingabteilung hat<br />

den Markt in unterschiedliche sozio-ökonomische Kategorien unterteilt. Auf dieser<br />

Grundlage werden Mailing- und Telefonmarketing-Maßnahmen durchgeführt, im Rahmen<br />

derer bestimmte Zielgruppen angesprochen werden. Man konzentriert sich auf solche<br />

Zielgruppen, bei denen man eine gewisse Bereitschaft feststellt, auf den ÖPNV umzusteigen.<br />

Das relativ kleine Team von 20 Mitarbeitern beansprucht für sich, pro Jahr<br />

4,2 Millionen zusätzliche Fahrten mit Stagecoach-Bussen zu generieren. Dabei ist besonders<br />

hervorzuheben, dass schätzungsweise die Hälfte dieser Fahrten sonst mit dem<br />

Pkw gemacht worden wären. Das Team ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die meisten<br />

Leute sehr positiv auf die Kontaktaufnahme reagieren, was sicherlich auch auf die<br />

sorgfältige Auswahl der Zielgruppe zurückzuführen ist. Einen von drei Kontakten konnte<br />

man schließlich dazu bewegen, den ÖPNV tatsächlich zu nutzen. Viele Leute haben<br />

gegenüber dem ÖPNV eine gewisse Hemmschwelle. Wenn diese Schwelle erst einmal<br />

überwunden ist, zum Beispiel im Rahmen eines telefonischen Gesprächs, sind die Personen<br />

eher dazu geneigt, auf den ÖPNV als Verkehrsmittel umzusteigen.<br />

• Schweden: Alle ÖPNV-Behörden nehmen an dem so genannten „Kundbarometern“<br />

teil. Im Rahmen dieses Programms werden jeden Monat Umfragen unter den Einwohnern<br />

Schwedens durchgeführt. Da diese Umfragen schon seit vielen Jahren durchgeführt<br />

werden, können bestimmte Entwicklungen erkannt werden. Viele ÖPNV-Behörden führen<br />

einmal im Jahr Umfragen in den Bussen und an den Bushaltestellen durch. Außerdem<br />

werden die Daten der Ticketautomaten (elektronische Tickets) ausgewertet. Die so<br />

gewonnenen Informationen dienen als Grundlage für die laufende Planung des Verkehrssystems.<br />

Zudem führen die regionalen ÖPNV-Behörden gelegentlich Mobilitätsbefragungen<br />

mit Hilfe von Fragebögen durch, die an eine Stichprobe von Einwohnern<br />

gesendet werden.<br />

• Vilnius (Litauen): Die ÖPNV-Betreiber befragen die Fahrgäste nach ihrem Alter, nach<br />

dem Start- und Zielpunkt ihrer Fahrt und nach ihren Erwartungen an den ÖPNV.<br />

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