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Das Auftreten und Verhalten des Personals wirkt sich entscheidend auf die Wahrnehmung des<br />
ÖPNV-Angebots durch die Kunden aus (UITP 2005). Vor diesem Hintergrund erlangt die<br />
Schulung des Fahrpersonals eine besondere Bedeutung. Daher bieten mehrere Busunternehmen<br />
nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen an, sondern auch spezielle<br />
Trainings für das Fahrpersonal:<br />
• Umgang mit den Kunden und Erteilung von Auskünften,<br />
• Konfliktmanagement (deeskalierendes Verhalten, mentale und physische Resistenz, Unterschiedlichkeit<br />
von Fahrgästen und Respekt),<br />
• Unterstützung von Menschen mit Behinderungen beim Ein- und Aussteigen.<br />
Eine effektive und wirtschaftliche Methode stellt das „Train the Trainer“-Prinzip dar. Dabei<br />
absolvieren ausgewählte Spezialisten ein intensives Training (z. B. bei einem Softwarehersteller)<br />
und geben ihr so erlangtes Wissen im Rahmen von internen Schulungsmaßnahmen<br />
an die übrigen Mitarbeiter weiter.<br />
Es ist ganz wichtig, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich an der Verbesserung des<br />
Serviceangebots aktiv beteiligen zu können, damit aus einem gewöhnlichen ÖPNV ein qualitativ<br />
hochwertiger ÖPNV wird. Es sollte eine zweiseitige Kommunikation gefördert werden,<br />
in deren Rahmen die Werte und Ziele des Unternehmens vermittelt werden. Eine konstruktive<br />
Kommunikation ist Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung und die Erreichung von<br />
hohen Qualitätsstandards. Gespräche mit dem Personal (z. B. im Rahmen von regelmäßigen<br />
Meetings) tragen dazu bei, Schwachpunkte zu erkennen und entsprechende Lösungen zu finden.<br />
Zum Bereich Schulungen und Weiterbildung gehört auch der Erwerb von Zertifizierungen<br />
und Zusatzqualifikationen. Qualifiziertes Personal ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />
einen qualitativ hochwertigen ÖPNV.<br />
Schließlich sollte eine ÖPNV-freundliche Einstellung unter den Mitarbeitern und Führungskräften<br />
gefördert werden. Im Idealfall sollten sich die Mitarbeiter mit „ihrem“ ÖPNV<br />
identifizieren, was sich zum Beispiel dadurch manifestiert, dass sie selbst in ihrer Freizeit das<br />
Angebot nutzen. In diesem Bereich sollten Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen.<br />
Die Unternehmensidentifikation könnte zum Beispiel dadurch gesteigert werden, dass auch<br />
die Führungskräfte gelegentlich Aufgaben des Tagesgeschäfts übernehmen, zum Beispiel<br />
Busfahren für einen oder zwei Tage, Tickets verkaufen oder ähnliches. In 72 % der Städte, die<br />
im Rahmen des PROCEED-Projekts untersucht wurden, erhalten die Busfahrer spezielle<br />
Schulungen im Bereich Kundenservice.<br />
In den Hintergrundinformationen ist eine Liste der üblichen Zertifizierungen und Zusatzqualifikationen<br />
im ÖPNV-Bereich dargestellt: ► Hintergrundinformationen: Zertifizierungen<br />
und Zusatzqualifikationen.<br />
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