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ziehbar sein. Daher sollten Maßnahmen dieser Art möglichst vermieden bzw. auf ein Mindestmaß<br />
reduziert werden. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt betrifft die Gültigkeit der<br />
Tickets. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tickets auch für die Angebote in der<br />
Schwachverkehrszeit gültig sind. Außerdem sollte das Liniennetz stets so gestaltet sein, dass<br />
es vom Fahrgast als Gesamtheit wahrgenommen wird. Für den Fahrgast darf es keine Rolle<br />
spielen, zu welcher Uhrzeit er das Stadtbusangebot in Anspruch nimmt oder von welchem<br />
Verkehrsunternehmen die eingesetzten Busse betrieben werden.<br />
Das ÖPNV-Angebot in Klein- und Mittelstädten stellt vielfach keine alleinige Alternative<br />
zum motorisierten Individualverkehr dar. In bestimmten Fällen, wie zum Beispiel zum Transport<br />
von schweren oder sperrigen Gütern, ist man auf ein Privatfahrzeug angewiesen. Diese<br />
Bedarfslücke kann durch ein lokales Carsharing-System geschlossen werden. Im Idealfall<br />
kann durch die Kombination ÖPNV und Carsharing der Besitz eines eigenen Pkw sogar überflüssig<br />
werden. Die Nutzung von Carsharing sollte durch entsprechende Marketingmaßnahmen<br />
gefördert werden. Ferner ist anzumerken, dass Carsharing nur als Ergänzung des ÖPNV<br />
anzusehen ist, diesen aber niemals vollständig ersetzen kann.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Dieppe (Frankreich): Diese Hafenstadt in der Normandie mit einen Einzugsbereich<br />
von 54.000 Einwohnern hat unter dem Namen „Créabus“ einen bedarfsgesteuerten<br />
Kleinbus-Service eingerichtet, der das Stadtbusnetz „Stradibus“ außerhalb der Kernzeiten<br />
ergänzt. Im Rahmen dieses Service werden drei Kleinbusse eingesetzt und die Tarife<br />
entsprechen den Tarifen für das normale Liniennetz. Der Service ist mindestens eine<br />
Stunde vor der geplanten Inanspruchnahme telefonisch zu reservieren.<br />
• Euskirchen (Deutschland): In den frühen Morgenstunden, freitag- und samstagabends<br />
und sowie an Sonntagen ganztägig wird das Liniennetz auf zwei Buslinien mit schleifenförmiger<br />
Linienführung beschränkt. In den Abendstunden von Montag bis Donnerstag<br />
wird ein Anruf-Sammeltaxi (AST) angeboten. Der AST-Tarif liegt leicht über dem<br />
üblichen ÖPNV-Tarif. Das Konzept des „Anruf-Sammeltaxi“ wird in zahlreichen deutschen<br />
Kleinstädten angewendet, um eine ÖPNV-Versorgung auch in Zeiten mit geringerer<br />
Nachfrage sicherzustellen.<br />
• Graz (Österreich): Die Busse der „Grazer Nightline“ verkehren in der Nacht von Freitag<br />
auf Samstag und von Samstag auf Sonntag in der Zeit von 00:30 bis 02:30 Uhr. Von<br />
der zentralen Bushaltestelle „Jakominiplatz“ starten im Stundentakt acht Buslinien, die<br />
mit normalen Tickets genutzt werden können.<br />
• Karlstad (Schweden): In der schwedischen Stadt Karlstad war es üblich, den Takt der<br />
Stadtbusse in der Sommerferienzeit merklich auszudünnen. Nachdem jedoch beschlossen<br />
wurde, den Großteil der Strecken auch in den Sommermonaten im Normalbetrieb zu<br />
bedienen, fand man heraus, dass die Nachfrage in dieser Zeit viel höher als erwartet<br />
war.<br />
• Parma (Italien): PRONTO BUS ist ein bedarfsgesteuerter Service, der in den Abend-<br />
bzw. Nachtstunden in der Zeit von 20:00 bis 1:00 Uhr angeboten wird an. Die Nutzer<br />
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