Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

100 Verhandlungen zu Soest und Uerdingen. — 1445 Aug. 23 — Okt. 2.
Recess.
201. Recess zu Marienburg. — 1445 [Jul. 31].
T aus der Handschrift zu Thom f. 199 b—201. Mitgetheüt von Höhlbaum.
Gedruckt: aus T Toeppen a. a. O. n. 407. Verleitet durch einen Irrthum bei
Angabe des fol. der Hs. (f. 196 enthält n. 184) datirt Toeppen den Recess zwischen
Apr. 30 und M ai 22.
Anno domini 1445 in vigilia, die immediate precedenti ante festum Petri [ad
vincula]“ domini nuncii consulares civitatum terre Prusie infrascriptarum, videlicet:
de Colmen Bartholomeus Ro(senik)a, Hans Matz; de Thorun Hinricus Russup,
Got(schalk Hitfelt)*; de Elbingo Johans Wintburg, Johannes (Noremberg)*, Georg
Rowber; de Koningsberg Nicolaus Plesse, Andreas Brunnaw; de Danzk Meynhardus
Colner, Martinus Cremon et Johannes Meydeburg, in Marienburg ad placita con-
gregati, articulos infrascriptos concorditer pertractarunt.
1. Primo haben die vorgenanten stete undir sich gehandelt, alse von der
botschafft czu besenden czu Koppenhagen, also das man zcwe personen von den
steten senden wil,' eyne von Thorun und eyne von Danzkl. Und die von Danzk
haben das gütlich czu sich genomen, sundir die hern von Thorun haben das czu-
rugke geczogen an ir eldesten, und wellen den steten ir antwert dovon vor-
schreben mit den ersten.
2. Die Städte verhandeln über die Theilung des Pfundzolls: die vier ersten
beanspruchen gleiche Theilung, Danzig ein anderthalb Theil (anderhalbe stat) mehr
als die übrigen; jene schlagen nun vor, dass Danzig 4 ^ behalten soll wenn sie
3 ausnehmen, doch weist Danzig dieses Angebot zurück, worauf der Streit dem
Hm. zur Entscheidung anheimgestellt wird.
3. Der Hm. lässt ein Schreiben verlesen, wonach er die Holländer auf zwei
Jahre bis Johannis 1447 geleitet hat, und befiehlt, solches in den Städten zu verkünden
2.
Verhandlungen zu Soest und Uerdingen. — 1445
Aug. 23 — Okt. 2.s
Unsere hansischen Quellen zur Geschichte der soester Fehde [Hessen leider nur
spärlich und speciell über die von Lübeck versuchte Vermittlung zwischen Köln und
a) YtrkUbt und undeutlich bexw. gar nicht zu ent Bi ffem T.
*) Der Hm. entsandte den Komthur von Danzig und den Vogt von Dirschau nach
Kopenhagen. Der Komthur ersuchte anfangs, ihn des Auftrages zu entbinden, wend ich vormals
in grossen notin vorlobit habe, das ich uf die see nymmer me welle komen, bat dann jedoch
um die Erlaubnissf über L and ziehen zu ilürfen, welches ebenso theuer sei, da er vor eyn
schiff 150 $ hen und her wedir zahlen müsse, ungerechnet die Ausrüstung. Der Hm. willigte
ein, wies aber nun den Komthur anf mit dem Vogte in einem Wagen zu reisen, wogegen dieser
wiedertim Eimeendungen erhob, weil es gar unbequem sei, mit einem grossen schworen Wagen
über die bösen brücken und farthe, der vele da umbe seyn, zeu zeihen. Der Hm. möge A i her
gestatten? dass er einen geringen wayn mit dreyn pferden und der Vogt ouch eyn geringe
waynchen mit czween pferden nehme. (D rei Schreiben des Komthurs vom 28 Jul. — 3 Aug.
im S A Königsberg). *) In Folge von n. 184 § 2 wurde ein neuer Bote, Johann
Mergenhageny nach dem Haag entsandt, von dem ebenfalls verschiedene Briefe und Berichte
vorliegen. A u f sein Betreiben saniUe der Rath im Haag am 19 Jun. dem Hm. eine Ge-
leitsurk. fü r die Preussen ein, worauf auch das den Holländern crtheilte Geleite in K raft
trat. Am 29 Jun. verkündete r/er Om. es auch an Reval. (Or. in Reval). *) Nach Bar-
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