Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

308
Verhandlungen in Flandern. — 1447 Okt. 26 — 1448 Apr. 17.
keit abzuhclfen, in keiner Hinsicht nachkommen; hat in Voraussicht dieses die
Rsn. ersucht, für das Zustandekommen der Tagfahrt in Bremen zu wirken,
uppe dat de arbeyde der vorscreven heren radessendeboden unde de zware
kost des copmans aldus schentlik nicht en bleve vorloren, und ersucht
dringend, dass auch Lübeck dafür eintrete; erklärt, wii boven juw nemende
en weten unse noed unde gebrek to clagene unde gii sunderlingge bii juwer
doget den copmau gewonen zint na juwer macht to besorgen und to beschermen,
der Kfm. allein könne ohne Zuthun der Städte sich aus seiner
misslichen Lage nicht befreien, zumal wii nu sunderlinge zeer weynich off
nyn beschud en hebben van den Privilegien, een itlik de wii mach unge-
straffet de van der henze vorkorten unde vorunrechten, de des umme
Godes unde sines sulves ere nicht en wii laten, alse dat ok wal schinet an
den tolner to Antwerpen, dar wii nu myt allen gheen bescheit aff en hebben
noch en können verengen; käme die Tagfahrt nicht zu Stande und würde
aller Aufwand an Arbeit und Unkosten vergeblich gethan sein, so were ge-
scen, dat in nynen tokomenden tiiden de stede noch de copman van der
henze myt vruntliken vorsöke ichteswes an den lande van Vlanderen solde
mögen verengen noch verwerven; bittet um Angabe, was Lübeck zu ihm gedenke.
— [14]48 Mai 5.
StA Danzig, Schbl. 21 n. 68 1, liib. Abschrift.
359. Münster an Osnabrück: übersendet, unter Hinweis auf sein jüngst na scriifft-
liker anbrenginge der van Deventer an Osnabrück gerichtetes Schreiben, van
overdrachten andreppende Hollandsche lakene, eine Erwiederung der Rsn.
und des deutschen Kfm. mit dem Ersuchen, ein Gutachten hierüber baldmöglichst
einzusenden, denn es solde lichte woll kortz by etzlicher stede
vrunden werden geopent. — [14J48 (feria 5 post exaudi) Mai 9.
StA Osnabrück, Or. m. Resten d. Sccrets.
360. Köln an den deutschen Kfm zu Brügge: hat von Godert von dem Wasserfass
einen Bericht über die Verhandlungen in Flandern entgegengenommen, wünscht,
dass alles zum besten gerathe; ersucht, die 60 U, worüber Godert quittirthat,
durch den Ueberbringer einzusenden und 9 benannten Kaufleuten die eyde
van der gnaden zu erlassen, up dat mailich bekentlich sii wat he gegevea
habe, um die deylonge darnae zo setzen, dat mailich daevan kriige dat yem
geburt1; hat von Godert erfahren, dass er vom Kfm. 127 rh. Gulden erhalten
und bittet auch die 150 Guhl., welche Köln zur Ausrüstung und
Zehrung vorgeschossen, zurückzustellen, as yr yem dat zogesacht hait, darzo
mit die zeronge, geleitzgelde ind vracht, he as wir ouch verstain, up der
wederreisen verlacht ind beczailt hait; wird über das auf der Hinreise erkrankte
Pferd später berichten. — /.14J4S Mai 18.
StA Köln, Copienbücher 19 f. 28.
361. Der deutsche Kfm. zu Brügge an Köln: erwiedert auf die Forderung um
Auszahlung der zu Lübeck stipulirtcn 60 it an die kölner Bürger, sowie der
225 rh. Guld. Reisekosten an Godert van dem Wasserfass, derenthalben auch
Godert dem Kfm. und Johann Ossenbrinck geschrieben habe, dass ein Flamländer
Johann Stockmann den auf Gherd Busselman entfallenden Antheil an
») Vgl. n. 345 § 16.
Digitized by ooQle