Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versammlung zu Stralsund. — 1449 Dec. 13.
10. Item haben die von Danczk vorgegeben von erem strande by erer munde
an der zee, das der sere unfrey ist; so lewte schiffbrechtig* werden und czu
lande lebendich komen, so worden sie von den gebauren doselbest geslagen und
in das holtcz und struch gebunden. Und des zeefundes, wie unser herren den
haben wellen und doch den monchen in der Olyva der strandt czugehoret, die
sich hiran nicht keren, den von Danczk retlich hirinne czu seynde.1
11. Item so seyn die stete eyns geworden, das sie sich fwgen wellen bey
die hern gebietiger und wellen sie anruffen und bitten, das sie die stete bey
eren Privilegien, rechten und freiheiten geruchen lassen bleiben, die sie haben von
irem wirdigen orden bis doher und von den hern homeistern und eren vorf&ren
gehat haben.
12. Item haben sich die stete vorwortet von der eytretunge des eydes der
holdunge des nuwen hern homeisters, ab sie bey dem alden eyde, dem hern ho-
meister her Conrad von Erlichshwsen seligen nehst getan, bleiben wellen addir den
czu vorandern. Iglich mit den seynen doruff czu handelen.
Versammlung zu Stralsund. — 1449 Dec. IB.
Der Zusammentritt der Hauptorte von Meldenburg und Pommern erfolgte
zweifelsohne zufolge des Bundes ihrer Herren vom 24 Aug. d. J. „zur Bezwingung
des Ungehorsams ihrer eigenen und gegen alle mit denselben in Verbindung stehenden
auswärtigen Städte“ *, der um so bedrohlicher erschien, als ihm auf dem Fusse
der Friede zu Perleberg zwischen Brandenburg und Meklenburg am 15 Sept. nachfolgte,
den Braunschweig, Pommern und Hg. Adolf von Schleswig - Holstein vermittelten
3. Wie im Süden von Deutschland, so schien auch im Norden der Fürstenbund
gefestet und was 1443 K. Christoph auf dem Tage zu Wilsnack Dank
dem Ausbleiben Hg. Adolfs misglückt4, gewann jetzt seit dem neuen Fürstentage
daselbst6 in Anwesenheit des Hg. greifbare Gestalt.
Diese Umstände sind bei Beurtheilung des nachfolgenden Schreibens zu berücksichtigen
und dabei zu beachten, wie ganz gleichzeitig auch die sächsischen Städte
aus denselben Beweggründen sich in gleicher Absicht an Lübeck wenden, n. 582.
Ueber die hier verlangte Tagfahrt zu Rostock verlautet nichts, und nach n.
582 scheint sie nicht stattgefunden zu haben.
•) schiffbrochich D.
sage, dass der Kg. von Polen um Abstellung der krakauer Verordnung angegangen und die
Schleuse zu Labiau im Frühjahr ausgebessert werden sollte. Ferner so haben die stete ge-
doebt der besebedigeten von der Engelschen wegen, also das die gebietiger dem kompthor von
Danczk befolen, das men die scholdiger und die besebedigeten von den guttern der Engelschen,
czu Danczk gearrastireth, entsche[dig]en sulde. Und dis sal eyne igliche stat den seynen vor-
kundigen, das sie uff den sontag neb[st] noch winnachten czu Danczk addir imands von irer wegen
in Danczk seyn sullen, und sullen brengen ire bewerthe schriffte methe. Thomer Aufzeichnung
in der Hs. z. Thorn f . 273 b. Gedr. daraus Toeppen a. a. O. 3 S. 116.
*) Die Strals. Chron. ed. Mohnilee S. 193 berichten, dass am 16 Okt. 1449 ein gros*er
Sturm, der auch in Lübeck, Stralsund u. s. w. grosses Unheil anrichtete, vor tler Weichsel
gegen GO Schiffe zerstört habe und in Oliva in de druddehalfhundert man up enen dag be-
graven wurden. *) Rudloff, Mekl. Gesch. 2 S. 773 nach Chemnitz a. d. Or. Ork.
*) Rudloff a. a. O. S. 771, desgl. *) HR. 2 S. 567, 3 S. 2 ff.
*) Vgl. S. 367 f.
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