Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Versammlung zu Lübeck. — 1450 Sept 21.
b) Korrespondenz des kölner Rathssendeboten.
661. Köln an Johann Frunt: weist ihn an, zwischen Lübeck und England wegen
Gefangennahme der englischen Gesandten durch die Lübecker dahin zu vermitteln,
dass die in England deshalb gefangen gesetzten Kölner keinen weiteren
Schaden nehmen. — 1450 Sept 26.
Atts StA Köln, C'opien/nicher 20 f. 68 b, überschrieben: Civitas magistro Johanni
Frunt.
Eirsame lieve getruwe. Yr 'soilt waile verstanden haven van der naemen die
van Lubeke in der offenbairre see kurtz vurleden gedain haven up die Engelschen,
daebii sii etzliche des coenincks geschickde frunde mit angetast, gefangen ind ge-
fencklich gesatzst moigen haven. Deshalven siint nae der hant, as wir verstain,
unse bürgere ind burger dienre in Engelant angetast, gefangen ind zo geloifden
gedrongen, vort yre have, gude ind kouffmanschafft bekümmert ind besweirt ind
yre huyser zogeslossen, gelich yr sien moicht an der copyen hieinne beslossen.
Ind as wir besorgen, moigen unse burger noch yre guet sulcher geloiffden noch
kummer nyet untlediget werden, id en sii dan sache, dat sulch stois, darumb dat
sehyff genoemen ind die lude gefangen synt, fruntlichen verfangen werde. Ind
want die unse, as yr waile proeven moicht, der sachen umber nyet zo schaffen
haint noch daean hantdedich geweist synt ind oevel zoquemen, seulden sii darumb
schaden liiden ind in sulchem besweirnisse stain, so begeren wir van uch, die
sachen mit ernste nyet as parthiie sonder as eyn middelman mit hulffe der
anderre hanszesteide frunden unsen lieven näheren, die der sachen nyet zo
schaffen haint, vurzoneymen an den van Lubeke, den Engelschen ind vorder dae
uch des noit sali duncken siin, soverre dat die sachen fruntlichen verfangen ind
nedergelacht moigen werden, up dat die unse umb der van Lubeke handelongen
willen nyet zo sulchem groissen schaden stain noch komen durffen, dae uns ind
yn ungutlich mit geschuyt. Ind wilt uch in desen ind anderen unsen sachen also
mit ernste bewysen, as wir des ind alles guden gentzlichen getruwen. Ind moicht
yr yedt gutz geweyvön, dat laist uns as yr yerst moigt weder verstain. Unse
herre Got sii mit uch. Gegeven des 26 dages in dem maende septembri, anno
etc. 50. .
662. Desgleichen: erklärt unter Verweisung auf n. 661, dass es die Angelegenheit
ernstlich erwogen habe ind bedunckt uns in den unsen daemit sere unguet-
lichen ind weder unsse vriiheit ind privilegie, wir ind* unse vurfaren in
Engelant gehadt hain, verkurtzt wirt; sendet deshalb n. 654 und verlangt,
dass Frunt mit Hülfe der unbetheiligten Hansestädte sich eifrig bemühe, die
swaricheit zo verfangen ind as verre helpen zo besorgen, dat die unse
sulcher besweirnisse quyt zo dem yrme komen ind namails desgeliichen unbesorgt
siin ind bliiven. — [14]50 (up s. Michels avent) Sept. 28.
StA Köln, Copienbücher 20 f . 69 b.
663. Desgleichen: bedauert lebhaft den Unwillen, Gefängniss ind ungutlich handelt
den Frunt nach seinem Bericht erduldet hat; hat in Abwesenheit des EB.
lediglich an Fürsten unde Städte nach Ausweis der beiliegenden Copien
schreiben können, hofft auf den Beistand der Hansestädte; Verhandlungen
mit dem von Spiegelberg in Köln haben bisher nichts ergeben; verheisst
weitere Mittheilungen und bittet um Anzeige, welche Schritte die Städte tu
thun gedächten. — [14]50 Sept. 30.
StA Köln, Copienbücher 20 f. 70 b.
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