Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

116 Versammlung zu Wolmar. — 1445 Dec. 12.
B. Recess.
216. Recess zu Wolmar. — 14.45 Dec. 12.
R aus tler Recesshandschrift zu Reval 1430 — ö3% 13 Lage, 3 Doppelblätter.
Anno domini 1445 up sunte Lucien avent de heren radessendebaden der
Liefflandeschen stede to Wolderaer to dage vorsamelt: van Rige her Hinrik
Eppinchusen, her Gerwin Geudena und her Johan Treros1; van Darbte her Hilde-
brant Lusebergh, her Johan Beverman und her Gerd Scröve; van Reval her
Johan Sunnenschyn, her Gossehalk Stoltefot und her Cord Gripenbergh; van der
Pernowe her Hinrik Rodendorp und her Reyneke Ketwiik; van Wenden her Gerd
Stenfort und her Wilhelm Oldenschede; van Woldemer her Johan Leppede und
her Tideman Vorste; van Kokenhusen her Johan Punder; van Lempsel her Cord
Kennisse, hebben gehandelt desse nagescreven sake.
1. Int erste als [de]a erwerdige here meistere van den Liefflandeschen steden
rades begerende was in dem Naugardeschen 0rloge, in dem negesten vorgangen jare
up dem [dageb to dem] Walke gehalden van densylven steden wort em dö geraden,
ofte he mit jenigem gelimpe mit densylven Naugardern to vrede komen mochte,
dat he dit nicht vorsloge ume manniger sake willen, dar diit land in grote be-
sweringe mede komen mochte etc. *. Und wante do neyn vrede mit den Naugardern
gemaket wort, so dunket dessen steden, dat dar so mannigerhande inval
ane gesehen is mit mannigerhande toforinge ut veilen vromden landen und
jegenoden, dar by de Naugarder so sere gesterket werden, dat se diit land gancz
geringe mer achten sollen. Und vor al so bevruchten siik de stede gancz merk-
liken sere, in dem dat de Naugarder neyn gebrek van salte, van wände und
ander kopenschop hebben, dat se siik ok ichteswelker drapliker orlogeslude besorgen
mochten, wante se geldes und gudes genoch hebben, und dat se ok van
solken orlogesluden so veile rades, upsate und gvinge krigen mochten, dar mede
und by diit land to groter unvorwintliker besweringe komen mochte. Darume
raden desse vorgescreven stede em und synen gebedigeren mit ganczen truwen,
so als he nu bynnen kort eynen dagh mit en wert haidende, offte he mit en
jenigerlegewiis to vrede komen mochte, dat he des neynerlegewiis vorslae, up dat
de lande undirtusschen to vrede komen.
2. Item sollen se vorgeven dem heren meistere und synen gebedigem van
der velscherige der Undutschen mit vlasse, mit honnige, mit wasse, mit there,
kabelgarne und mit al ander wäre, dar dessen steden so veile klage van buten
landes van komet, und ok hir bynnen landes so mannich gud man mede be-
schediget wert, dat dar van noden sorghfaldicheit up to hebbende is in den
steden, dat dat gerichtet werde. Und se bidden dat mit eren undirsaten to bestellende,
dat desenthalffven neyn unwille werde entstände.
3. Als de here meister und sine gebedigere desser vorgescreven baden werff
up den mandagh3 gehört hadde, gaff he en up den dinxtag en morgen eyn ant-
worde. Tom ersten seggede he, tom ersten to dem Naugardeschen orloge, he
wolde sine gebedigere und badescop mit vuller macht senden to dem dage, den
men halden sal mit den Naugardern, wes de gudes maken konden mit den anderen,
de dar quemen, dat dat sine stede behelde, so dach dat de orde by dem
eren bleve.
») de fehlt R. b) dage to dem fthll R.
*) Sie verzehrten 58 $ l lls ¡3, Big. Kämmereibuch S. 176. s) Vgl. n. 106 § 9.
8) Dec. 13.
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