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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Einleitung.<br />

Traten in dem vorhergehenden <strong>Band</strong>e die gemeinsamen Angelegenheiten des<br />

hansischen Bundes und seine auswärtigen Beziehungen unter der Nachwirkung<br />

der Friedensschlüsse mit Dänemark und England sowie unter dem Einfluss der<br />

holländisch - wendischen Fehde in den Vordergrund, so werden sie in dem vor-+<br />

liegenden zu Beginn durch mehr partikulare Streitigkeiten und die Verfolgung von<br />

Sonderinteressen seitens der einzelnen Genossinnen so lange zurückgedrängt, bis neue<br />

Verwicklungen nach aussen den Bund auch nach innen von neuem beleben.<br />

Das Jahr 1443 liess sich mannigfach bedrohlich an. Dem kurze Zeit darauf<br />

in Süddeutschland ausbrechenden Kampfe des Fürstenthums gegen die Städte schien<br />

ein Vorspiel im Norden beschieden zu sein. Bereits war es dem Brandenburger<br />

gelungen, Berlin-Köln zu unterwerfen und sein Verbot aller Bündnisse inner- und<br />

ausserhalb des Landes schüchterte die übrigen Städte der Mark doch derart ein,<br />

dass sie Vvan grotes invalles wegcnu keine Tagfahrten zu besenden und etwaige<br />

Beschlüsse solcher nur mit bedingtem Vorbehalt gutzuheissen wagten (n. 44). Die<br />

Kämpfe und Streitigkeiten dagegen, in welche Kolberg, Rostock, Lüneburg mit<br />

ihren Herren, Magdeburg und Halle mit Herzog Heinrich von Wolfenbüttel ge-<br />

riethen und vor allem der von König Christoph einberufene Fürstentag zu Wilsnack<br />

stellten den Genossinnen aus den sächsischen, wendischen und pommerschen Gruppen<br />

ähnliche Gefahren in Aussicht. Nicht ohne Grund äusserte Stettin zu dem Kolberg<br />

zugedachten Verderben „wii besorgen uns, alse men sy meynt, dat men uns allen<br />

ok also meynen mochteu (n. 55). — ln Ermangelung fast aller einschlägigen Akten<br />

auf fürstlicher Seite ist der wirkliche Umfang der Gefahr nicht ganz deutlich zu<br />

erkennen, so viel vermögin wir aber den nachstehenden Blättern zu entnehmen, dass<br />

die Städte sie nicht unterschätzten und ihr rechtzeitig entgegenarbeiteten. Die bedrohlichsten<br />

Händel in Lüneburg und Bo stock werden nicht ohne Opfer aus dem<br />

Wege geräumt; ein engerer Bund zu gemeinsamer Abwehr etwaiger Angriffe kommt<br />

zunächst zwischen den wendischen und sächsischen Städten zu Stande (n. 38), und<br />

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