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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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Verhandlungen zu LQbeck. — 1449 Mrz. 367<br />

Verhandlungen zu Lübeck. — 1449 Mrz.<br />

Anwesend waren Rsn. von Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar,<br />

Stettinl , Daneig und Elbing, Gesandte des Hm. und des Kg. von England und<br />

der Klerk des Kfm. zu Brügge.'<br />

A. Die V orakten behandeln zumeist die Besendung der Tagfahrt. Veranlasst<br />

durch die n. 460 — 470 berührte Hinkunft der englischen Gesandten, war<br />

sie auf den 1 Mre. ausgeschrieben. Das verspätete Eintreffen der Preussen bewog<br />

jedoch manche Städte zur Abreise vor Aufnahme der Verhandlungen, sodass<br />

Lübeck wiederholte Mahnschreiben erlassen musste. N. 479 berichtet über den<br />

Ausschluss des Preussen aus dem Genuss der hansischen Privilegien in England<br />

zufolge der Nichtbestätigung des Vertrages von 1437, während in Uebereinstimmung<br />

mit der hier geäusserten Beschwerde über die mangelhafte Vollmacht der preussi-<br />

schen Gesandtschaft nach England auch n. 488 nur das Bestreben erkennen lässt,<br />

die endgültige Erledigung des Streites möglichst weit eu vertagen. Der Kfm. eu<br />

Brügge beschickte den Tag, um die Einberufung eines Hansetages eu betreiben,<br />

vgl. n. 347 und 546 §15.<br />

B. An B eric h ten liegen ewei vor. Der lübische, n. 503, ist obgleich kürzer<br />

doch reichhaltiger und verzeichnet neben den Verhandlungen mit den Engländern<br />

auch die sonst von den Städten besprochenen Fragen, wogegen der preussische,<br />

n. 504, von den letzteren ganz absieht. Die Verhandlungen mit den Engländern,<br />

welche sich durch den schwachen Besuch des Tages abseiten der Hansestädte8 verletzt<br />

fühlten, ergäben kein positives Resultat. Theils die ungenügende Vollmacht<br />

der Preussen, theils die Erklärung der Städte, sich in dem Streit von jenen nicht<br />

trennen eu wollen, theils die Hartnäckigkeit der Engländer Hess die Partheien<br />

über die ersten Vorfragen nicht hinausgelangen und führte nach längerem Wortwechsel<br />

zu dem Compromiss, dass die nächsten zwei Jahre über alles beim Alten<br />

bleiben sollte. Für die Zwischenzeit wurden neue Verhandlungen zu Deventer in<br />

Aussicht genommen. Vgl. den eingehenden Bericht des lüb. Chron. bei Grautoff 2<br />

S. 125 ff., dem n. 503 Vorgelegen zu haben scheint. — Neben den englischen gelangten<br />

auch die skandinavischen und flandrischen Verhältnisse zur Verhandlung,<br />

ln Hinsicht auf letztere vSurde gemäss dem Wunsche des Kfm. zu Brügge ein<br />

Hansetag nach Bremen angesagt, auf dem über Abordnung einer Gesandtschaft an<br />

den Hg. von Burgund berathen werden sollte. Für die nordischen Verwicklungen<br />

dagegen fehlen leider wiederum die hier einschlägigen Korrespondenzen, vgl. S. 358.<br />

Das n. 503 § 6 angezogene Schreiben von K. Karl an Lübeck wird in Verbindung<br />

stehen mit dem n. 474 erwähnten Aufenthalt schwedischer Gesandten in Lübeck,<br />

doch ist zum Verständniss der in § 6 erwähnten Tagfährt zu Kalmar und in § 7<br />

beschlossenen Einstellung der Schiffahrt daran zu erinnern, dass K. Erich den am<br />

HO Dec. 1448 abgeschlossenen Vertrag wegen Uebergäbe von Wisby an K. Karl<br />

wenige Wochen später brach und im Mre. ein Herrentag zu Wilsnack stattfand,<br />

auf dem nach Angabe der schwed. Karlschronik (ed. Klemming v. 7731 ff.) 14<br />

Fürsten sich verbanden, K. Erich zu entsetzen und K. Christian gegen K. Karl<br />

l) Nach n. 506. JV. 492 berichtet, dass Kolberg seinen Schreiber entsandte.<br />

*) Beachtenswerth ist die Forderung der Engländer auf Uebergäbe eines Verzeichnisses<br />

der Hansestädte soioie die auch in früheren Verhandlungen mit England erfolgte starke<br />

Betonung der Stellung dos Hm. als Hauptes der Harne.<br />

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