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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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anteil ist, sondern begrenzt wird. Das bleibt schlicht und ergreifend unklar. Insofern<br />

ist aus meiner Sicht ein solches Papier zu überarbeiten.<br />

Für die gesetzliche Krankenversicherung wird ein einheitlicher Beitragssatz gefordert.<br />

Das kann ich auf der einen Seite verstehen. Auf der anderen Seite passt das<br />

aber nicht zu der Forderung an die gesetzliche Krankenversicherung, neue Modelle<br />

der Kostenerstattung und der Beteiligung auszuprobieren. Entweder müsste man für<br />

alle die Kostenbeteiligung einführen oder man müsste doch einen eigenen Tarif einführen,<br />

der zwangsläufig zu neuen Beitragssätzen führen würde. Aus meiner Sicht ist<br />

das Papier an dieser Stelle nicht völlig ausgereift.<br />

Ich verstehe auch nicht die Forderung, den Gesundheitsfonds zu begrenzen. Der<br />

Gesundheitsfonds hat sich doch etabliert. Der Beitrag, der für ein gesundes 18-<br />

jähriges männliches Mitglied an die Kasse fließt, ist deutlich geringer als der Eigenbeitrag,<br />

der festgelegt wird. Nähme man das aus dem Gesundheitsfonds heraus,<br />

würde das Volumen des Finanzflusses nicht mehr ausreichen.<br />

Ich denke, auch an die PKV sollte man Forderungen stellen. Gerade wenn man<br />

Herrn Maio mit seinen Ausführungen über die Medizinethik zugehört hat, sollte man<br />

sich Gedanken darüber machen, ob in der privaten Krankenversicherung nicht genauso<br />

wie in der gesetzlichen Krankenversicherung Beiträge nach einheitlichen Kriterien<br />

gebildet werden sollten. Die Berücksichtigung des Geschlechts zeigt, dass das<br />

grundsätzlich möglich ist. Die Beiträge können auch unabhängig von Alter und Vorerkrankungen<br />

dargestellt werden.<br />

Ich denke, das sollte eine ureigene ärztliche Forderung sein, die man in unser Papier<br />

einsortieren kann. Dann haben wir im nächsten Jahr ein Superpapier, das wir alle<br />

verabschieden können.<br />

Vielen Dank.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, lieber Herr Köhne. – Jetzt kommt Herr<br />

Drabinski, der uns auf Ihren Wunsch hin bei der Erstellung dieses Papiers intensiv<br />

geholfen hat. Sie sind damit einverstanden, dass Herr Drabinski das Rederecht hat.<br />

Bitte, Herr Drabinski.<br />

Dr. Drabinski, geladener Gast: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen! Meine<br />

Herren! Es sind eine ganze Reihe von Fragen an den Gesundheitsökonomischen<br />

Beirat gerichtet worden, der den Vorstand der Bundesärztekammer hat unterstützen<br />

dürfen, um den Entschließungsantrag, der vor Ihnen liegt, ausarbeiten zu können.<br />

Ich muss, bevor ich auf die einzelnen Punkte eingehe, auf das Hauptproblem, das<br />

sozusagen hinter der ganzen Diskussion steht, eingehen. Das Hauptproblem, mit<br />

dem sich jedes Reformkonzept beschäftigt, ist das demografische Problem. Heute<br />

Morgen wurde davon gesprochen – ich glaube, es war der Bürgermeister −, dass in<br />

dieser Stadt 111-Jährige <strong>zum</strong> Geburtstag gratuliert bekommen.<br />

Aber das, was heutzutage beschrieben wird, ist noch nicht das demografische Problem.<br />

Es ist nicht die 111-Jährige, die heute im System versorgt werden muss, es ist<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 28.05.2013

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