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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Gründen möchte ich dagegensprechen. Wir wollen uns, nachdem wir hier mit einer<br />

Gründlichkeit, die auch eine Haltbarkeit unserer Beschlüsse bewirkt, beraten haben,<br />

auch in diesem Fall nicht durch eine so miniaturisierte und marginalisierte Form der<br />

Äußerung unserer Meinungen zurückschneiden lassen. Es gibt angesichts des flotten<br />

und wirklich gelungenen Vorgehens der Versammlungsleitung gar keinen Grund<br />

für diese eine Minute, es sei denn, dass vielleicht dieser ganze Tagesordnungspunkt<br />

in Miniatur verkleinert werden sollte.<br />

Ich bitte schon darum, dass wir diese drei Minuten, die sich als durchaus akzeptabel<br />

erwiesen haben, beibehalten.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Dann stimmen wir darüber ab. Wer ist für Redezeitbegrenzung<br />

auf eine Minute? – Wer möchte bei den drei Minuten bleiben? – Das ist<br />

die Mehrheit. Wir bleiben bei drei Minuten.<br />

Ich rufe als ersten Redner Herrn Brunngraber auf. Er hat jetzt drei Minuten Zeit, uns<br />

seine Meinung darzulegen.<br />

Dr. Brunngraber, Niedersachsen: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Wir sind diese Woche hier in Hannover und lassen großenteils unsere Berufstätigkeit<br />

für eine Woche liegen, weil wir mandatiert sind und im Auftrag der Wähler und der<br />

deutschen Ärzteschaft zu Beschlüssen kommen sollen. Wir haben in den letzten Tagen<br />

auch an anderer Stelle sehr klug gesagt: Wir müssen ja nicht alles jedes Jahr<br />

wieder neu besprechen, was eigentlich ganz gut festgeklopft ist und austariert worden<br />

ist. Das möchte ich auch zu diesem Thema Telematik sagen. Wir haben eine<br />

durchgehende Beschlusslage, für deren Änderung momentan eigentlich überhaupt<br />

kein Grund besteht.<br />

Ich möchte Sie auf Folgendes aufmerksam machen. Aktuell ist die Frage des Versichertenstammdatenmanagements.<br />

Es ist ja eine große Tradition der <strong>Ärztetag</strong>e, dass<br />

wir in den Sektoren jeweils die Probleme des anderen Sektors respektieren und in<br />

diesen Sektor nicht hineinregieren. Wir Niedergelassenen haben uns immer auch für<br />

die Lohnforderungen der Krankenhausärzte eingesetzt. Beim Versichertenstammdatenmanagement<br />

geht es um eine Sache, die uns Niedergelassene in eine fast nihilistischen<br />

Zerstörung der Arbeitsfähigkeit unserer Praxen bringen wird. Stellen Sie<br />

sich bitte eine Endemie oder eine Grippewelle im Januar vor. Es sind dann Millionen<br />

von Anfragen dieses sittenlosen Versichertenstammdatenmanagements, die unsere<br />

Praxen paralysieren. Es geht ja nicht um eine SMS. Ein Stammdatenabgleich setzt<br />

die Etablierung sicherer VPN-Kanäle mit Konnektoren voraus. Das ist nicht so, als<br />

wenn Sie mit der Euro-Scheckkarte am Samstagvormittag einen Koffer kaufen wollen,<br />

sondern dieses hier wird pro Transaktion zwei bis vier Minuten dauern. Das<br />

müssen Sie sich bitte millionenfach vorstellen. Ich glaube nicht, dass die Serverarchitektur<br />

das tragen wird. Deswegen sagen wir: Wir müssen an dieser Stelle schon vorher<br />

erklären: Das darf es gar nicht geben.<br />

Außerdem ist es eine Aufgabe, die nichts mit ärztlicher Versorgung zu tun hat. Es ist<br />

eine reine Krankenkassenobliegenheit. Die dürfen wir nicht in die Praxen hineinziehen.<br />

(Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 31.05.2013

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