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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Beispiel im Rahmen von Modulen in die Weiterbildungsordnung aufzunehmen. Ich<br />

bitte Sie, diesen Antrag zu unterstützen.<br />

Den Antrag IV-09 halte ich für sehr problematisch. Es sollen nach jedem Jahr Prüfungen<br />

erfolgen.<br />

(Zuruf: Nein!)<br />

− So habe ich es verstanden. Es soll vonseiten der Ärztekammer ein Assessment,<br />

also eine Bewertung, erfolgen. Das können wir in den Weiterbildungsausschüssen<br />

überhaupt nicht leisten, wenn das so gemeint ist. Es sollte weiter bei den klärenden<br />

Gesprächen zwischen Weiterbilder und Weiterzubildendem bleiben, wie es auch im<br />

Logbuch vorgesehen ist.<br />

Ich bitte Sie also, diesen Antrag gegebenenfalls abzulehnen.<br />

Vielen Dank.<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Danke dir, Hans. – Nächster Redner ist Klaus<br />

Thierse aus Berlin.<br />

Dr. Thierse, Berlin: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich spreche hier zu<br />

keinem Antrag, sondern ich möchte generell ein paar Bemerkungen zur Novellierung<br />

der Weiterbildungsordnung machen. Gestatten Sie mir, dass ich dabei ein bisschen<br />

Advocatus diaboli bin.<br />

Ich habe im Moment ein sehr positives Erlebnis: Ich fühle mich nämlich um 12, 13,<br />

14 Jahre jünger. Genau das, was wir hier diskutieren, haben wir bei der Novellierung<br />

der letzten Weiterbildungsordnung erkannt. Wir haben von Überfrachtung gesprochen<br />

und haben gesagt: Die müssen wir runterkurbeln, wir müssen Zusatzbezeichnungen,<br />

Schwerpunkte, Fachkunden und was es damals alles gab herausnehmen.<br />

Wir müssen ehrliche Zeugnisse schaffen, indem wir die Kataloge herunterschrauben.<br />

Wir wollen mit der Weiterbildungsordnung nicht wieder in die Falle laufen, dass wir<br />

eine Facharztabgrenzungsverordnung haben, denn diese können wir nicht leisten.<br />

Und was diskutieren wir heute? Genau dasselbe. Das Problem ist, dass wir vieles<br />

von dem, was wir damals beschlossen haben, einfach nicht umgesetzt haben. Es<br />

gibt einen expliziten Beschluss – ich glaube, das war 2002 −, in dem wir gesagt haben:<br />

Die Abgrenzung der Fächer voneinander hat nur über die Definition zu erfolgen,<br />

nicht über die Inhalte; das ist eine reine Weiterbildungsordnung bis <strong>zum</strong> Gesellenstück,<br />

bis zur Facharztprüfung und nicht bis <strong>zum</strong> Meisterbrief.<br />

Die Ersten, die ich erlebt habe, dass sie einem Gericht gegenüber die Inhalte der<br />

Weiterbildungsordnung als Abgrenzung genutzt haben, kamen interessanterweise<br />

aus der Bundesärztekammer. Wir haben gesagt: Nicht die Zeugnisse müssen den<br />

Richtlinien angepasst werden, sondern die Richtlinien müssen der Realität angepasst<br />

werden. Wir haben sogar beschlossen, dass das auch nur in den Gremien<br />

möglich ist, dass wir nicht einmal den <strong>Deutschen</strong> <strong>Ärztetag</strong> damit befassen müssen.<br />

Was ist geschehen? Es ist nicht eine einzige Richtlinie geändert worden.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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