Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Auf dieser Folie hier sehen Sie es nochmals ganz plakativ: Anders als in der Vergangenheit
machten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Erträge aus der Gewinnausschüttung
des Verlags nur noch 17 Prozent aus. Da auch die anderen Erträge, also
Werbeerträge bei Veranstaltungen, insbesondere dem Ärztetag, auch unter Einbeziehung
der Auflösung von Rückstellungen und Rücklagen eher minimal sind, bedeutet
dies im Umkehrschluss, dass 78 Prozent der Gesamtaufwendungen über die Umlage
von den Landesärztekammern gedeckt werden mussten.
Wie eingangs gesagt, saldiert sich der Jahresabschluss auf einen Betrag an nicht
verbrauchten Mitteln in Höhe von 814.963,48 Euro. Die Finanzgremien schlagen vor,
hiervon 230.000 Euro der zweckgebundenen Rücklage Erwerb Bauteil D zuzuführen
und gerundet 585.000 Euro in den Haushalt 2013/2014 als Ertrag vorzutragen.
Zum einen kommen wir damit auch finanziell dem Erwerb des Bauteils D von der
KBV näher. Zum anderen reduzieren wir mit dem Vortrag von immerhin 585.000
Euro die Steigerung der Umlagebelastung der Landesärztekammern erheblich.
Mit Ihrer Zustimmung zur Jahresrechnung würden Sie auch dem von der Finanzkommission
vorgeschlagenen und vom Vorstand übernommenen Verwendungsvorschlag
zustimmen.
Ich bitte an dieser Stelle um Ihre Zustimmung zur Drucksache VII-01. Ebenfalls
möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich, mit anderen Mitgliedern der Finanzkommission,
die Delegierte sind, hier vorschlage, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.
Meine Damen und Herren, es ist auch meine satzungsgemäße Pflicht, Ihnen von der
weiteren Arbeit der Finanzkommission und damit auch der Arbeit in der Arbeitsgruppe
Mittelfristige Finanzplanung zu berichten.
Einen erheblichen Anteil an unserer Diskussion nahm der deutliche, um nicht zu sagen
dramatische Gewinnrückgang des Deutschen Ärzte-Verlags ein. Um diesen
Trend besser zu verstehen, reicht es letztendlich völlig aus, sich auf die Entwicklung
der Stellenanzeigen im „Deutschen Ärzteblatt“ zu konzentrieren. Der erhebliche
Rückgang des Anzeigenaufkommens in diesem Segment, verbunden und verstärkt
mit den Strukturänderungen, mit denen alle Printmedien zu kämpfen haben, führt bei
der Bundesärztekammer zu einem deutlichen schmerzhaften Einnahmeausfall.
Vor der jetzt eingetretenen Entwicklung habe ich allerdings schon immer gewarnt, als
noch die Verlagsgewinne Jahr für Jahr immer neue Rekorde aufstellten. Aber die
Strukturänderungen in der Medienlandschaft durch Internet, andere sonstige Wege
der Personalakquise führen nicht etwa zu einem Gewinnrückgang auf „Normalniveau“;
der Gewinn schießt nach unten. Wir können − das muss uns hier klar sein −
auf absehbare Zeit nicht mehr mit namhaften Ausschüttungen rechnen. Wir sollten
uns vor diesem aktuellen Hintergrund im Nachhinein noch umso mehr und ganz bewusst
darüber freuen, dass wir in der Vergangenheit nicht unerhebliche Kostenanteile
der Sitzverlegung der Bundesärztekammer von Köln nach Berlin samt Erstellung
und Inbetriebnahme eines modernen Bürogebäudes aus dieser Ertragsquelle mitfinanzieren
konnten und sie in den letzten Jahren auch zum Aufbau der Rücklagen
zum Erwerb des Bauteils D nutzen konnten.
Stenografischer Wortbericht – 116. Deutscher Ärztetag 2013 – Plenum, Nachmittag, 30.05.2013