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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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sonst jemandem einen Tarifvertrag, in dem steht, was angestellte Ärzte in der Praxis<br />

zu bekommen haben. Dann ist es kein Problem, der Politik klar<strong>zum</strong>achen, dass Geld<br />

her muss, das aber im Moment effektiv nicht vorhanden ist. Aber das sollte man nicht<br />

mit solchen Beschlüssen tun, die uns hinterher wieder auf die Füße fallen.<br />

Danke schön.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Klaus Thierse. – Nächster Redner ist<br />

der Kollege Martin Junker aus Westfalen-Lippe.<br />

Dr. Junker, Westfalen-Lippe: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst<br />

möchte ich meine Anerkennung und Hochachtung aussprechen für den hervorragenden<br />

und frei gehaltenen Vortrag von Herrn Bartmann. Das war absolute Klasse.<br />

Insofern ist mein Antrag IV-30 fast ein Selbstläufer, ebenso wie eigentlich der Leitantrag<br />

des Vorstands und der KBV-Antrag.<br />

Erlauben Sie mir, dass ich meiner Freude darüber Ausdruck gebe, dass nach<br />

19 Jahren vergeblicher Antragstellung zur Notwendigkeit der Weiterbildung in niedergelassener<br />

Praxis endlich ernsthaft und einvernehmlich diskutiert wird, auch wenn<br />

wir vorhin etwas anderes gehört haben. Die beabsichtigte Differenzierung in eine<br />

basis- und eine spezialärztliche fachärztliche Versorgung muss doch eine Basisweiterbildung<br />

mit Implementierung des gesamten Grundspektrums des jeweiligen Fachgebiets<br />

aufweisen. In Konsequenz könnten eigentlich Fachabteilungen, die eine<br />

nahtlose Einfügung der Weiterbildung in der ambulanten Medizin nicht mehr ermöglichen,<br />

keine volle Weiterbildungsermächtigung erhalten.<br />

Mit meinem Antrag IV-30, den ich Ihnen zur Annahme empfehle, möchte ich eigentlich<br />

nur ein wenig Fahrt in diesen mühsamen Prozess der Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

bringen. Dieser Zug hat immerhin schon 19 Jahre auf dem Abstellgleis<br />

gestanden, ohne dass man die Voraussetzungen und Möglichkeiten für eine<br />

Sonderfahrt geprüft hat. Dabei wäre manchem anderen das Feuer unter dem Kessel<br />

ausgegangen.<br />

Eine wesentliche Kritik bezieht sich, wie wir gehört haben, auf die Finanzierung. Aber<br />

hier haben unser Kammerpräsident Windhorst und Frau Feldmann von der KBV beispielsweise<br />

das Rucksackmodell angesprochen, das ich durchaus gut und diskussionsfähig<br />

finde.<br />

Außerdem wird immer der Flaschenhals angeführt. Ich denke, dass manchmal der<br />

OP-Katalog, der antiquiert und nicht mehr State of the Art ist, viel eher einen Flaschenhals<br />

in der Klinik darstellt. Wir erleben in der Praxis, dass ein Kompressionsverband,<br />

der in der Klinik angelegt wurde, miserabel ist. Aber glauben Sie, das hätte<br />

noch ein Arzt kontrolliert? Der kann es ja selber nicht mehr, er hat es ja nicht gelernt.<br />

Ich kenne keine Universität, die heute noch einen Verbandskurs anbietet. Das lernt<br />

man draußen in der Praxis.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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