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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Schäfer, Hamburg: Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Prävention<br />

ist, wie Herr Rühmkorf gerade eben noch einmal richtig sagte, eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Das können wir als Ärzte nicht schultern. Ich bin immer<br />

ganz stolz, wenn die Politik zu mir kommt und sagt: Sie als Hausärzte können doch<br />

Prävention machen! Was soll der Quatsch? In der Hausarztpraxis habe ich den Patienten<br />

in der Regel mit einem gesundheitlichen Problem. Soll ich ihm, wenn er wegen<br />

einer akuten Bronchitis oder wegen einer Pneumonie japsend vor mir sitzt, etwas<br />

über präventive Maßnahmen erzählen?<br />

Im Übrigen herrscht in der Praxis ein 1 : 1-Verhältnis. Wenn wir etwas erreichen wollen,<br />

dann müssen wir es multiplizieren. Multiplizieren können wir die Aufklärung, die<br />

Erfahrung, beispielsweise in der Schule, auch schon im Kindergarten. Die Kinder<br />

sollten dort erleben, was gesundes Verhalten, gesunde Ernährung bewirken kann.<br />

Wir haben in Hamburg in Zusammenarbeit mit der AOK das Projekt „Gesund macht<br />

Schule“. Ich finde es gut und scheue mich nicht zu sagen, dass wir dabei auf den<br />

Erfahrungen aufbauen, die die AOK in Nordrhein mit demselben Projekt bereits gemacht<br />

hat. Wir gehen mit der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung<br />

an die Schulen. Das ist in meinen Augen der richtige Weg.<br />

Nur: Dieses Pflänzchen ist noch so mickrig, ist wie ein junger Baum, der immer wieder<br />

vom Rasenmäher kurzgehalten wird.<br />

Dies müsste quasi wie eine Tsunamiwelle über die Bundesrepublik ausgebreitet<br />

werden können. Da sind nicht die Krankenkassen die richtigen Ansprechpartner,<br />

sondern die Politik. Das ist eine sozial verantwortliche, eine soziale Aufgabe, hier ist<br />

mehr Engagement zu fordern. Vonseiten der Ärzteschaft ist, denke ich, die Bereitschaft<br />

vorhanden.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Klaus. – Nächster auf der Rednerliste<br />

ist Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein.<br />

Henke, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen! Meine Damen und Herren! Es ist gut, Herr Schäfer, dass Sie dieses Projekt<br />

„Gesund macht Schule“ erwähnt haben. Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam<br />

machen: Das alleinige Copyright liegt nicht bei der AOK Rheinland, sondern das ist<br />

ein Projekt, das in der Ärztekammer Nordrhein entwickelt wurde und inhaltlich betreut<br />

wird.<br />

(Beifall)<br />

Wir haben die AOK Rheinland als Vertragspartner dafür gewonnen. Wir sind dankbar<br />

für dieses Engagement. Insofern ist es ein Beispiel, wie sich erfolgreiche Projekte<br />

ausbreiten lassen. Es gibt vergleichbare Erfahrungen in Westfalen-Lippe. Insofern<br />

lässt sich vieles verbessern, indem wir uns darüber austauschen, was möglich ist.<br />

Es ist auch kein Monopol etwa der Berliner Ärztekammer in den Zeiten, als Ellis<br />

Huber sie leitete, dass man sich um das Thema kümmert. Herr Trabert, der eben<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013

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