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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Ich sage Ihnen auch ganz klar: Es ist nur ein Schritt in die richtige Richtung. Es stellt<br />

aber eine Veränderung gegenüber den vergangenen Legislaturperioden dar. In den<br />

vergangenen Legislaturperioden zeigten die Bürokratieberichte, dass es mehr Bürokratie<br />

für die Wirtschaft und auch das Gesundheitswesen gab. Wir haben es in dieser<br />

Legislaturperiode geschafft, weniger Bürokratie zu erreichen. Wir haben die Bürokratie<br />

abgebaut.<br />

Sie können sagen, das reicht Ihnen noch nicht, aber Sie müssen anerkennen: Es<br />

geht in die richtige Richtung, meine Damen und Herren.<br />

(Beifall)<br />

Wenn wir wissen, was die Bürgerinnen und Bürger vom Gesundheitswesen erwarten,<br />

wollen wir uns kurz vergegenwärtigen, wie es heute ist und wie es künftig sein<br />

wird. Die Menschen erwarten klar bezahlbare Beiträge in der gesetzlichen wie in der<br />

privaten Krankenversicherung. Sie erwarten auch einen Schutz vor Überforderung.<br />

Die Menschen erwarten mit Recht, dass die Qualität der medizinischen Versorgung<br />

stimmt. Sie wünschen sich, dass Innovationen schnell allen Patienten zur Verfügung<br />

stehen, unabhängig davon, ob diese privat oder gesetzlich versichert sind. Gerade<br />

Menschen, die unter seltenen oder chronischen Erkrankungen leiden, hoffen ja auf<br />

eine Verbesserung der Lebensqualität.<br />

Die Menschen wollen den Arzt, die Ärztin und die Apotheke in ihrer Nähe. Sie wünschen<br />

sich einen Wettbewerb um die besten Leistungen. Sie wollen wählen und<br />

selbst entscheiden können, sie wollen den Arzt frei wählen. Sie erwarten von Ihnen<br />

als ihrem Arzt und ihrer Ärztin Verantwortung, die sich in Ihrer Unbestechlichkeit und<br />

dem Anspruch widerspiegelt, das Wohl des Patienten in den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Die Menschen als Patientinnen und Patienten wollen Mitsprachemöglichkeiten und<br />

keine Bevormundung. Sie wollen ernst genommen werden, wenn sie sich mit ihren<br />

Sorgen und Nöten an ihren Arzt oder ihre Ärztin wenden. Kurz gesagt: Sie erwarten<br />

von Ihnen eine Behandlung auf Augenhöhe.<br />

All das wird in Deutschland bei aller Kritik an der einen oder anderen Stelle meines<br />

Erachtens sehr, sehr gut gewährleistet durch das tagtägliche Engagement der vielen<br />

Gesundheitsberufe und auch durch Strukturen und Gesetze, die andere Länder so<br />

nicht kennen.<br />

Ich begrüße es deshalb, dass sich die deutsche Ärzteschaft auf diesem <strong>Ärztetag</strong> der<br />

künftigen Finanzierung des Gesundheitswesens widmet. Genau das ist die Herausforderung:<br />

Wie schaffen wir es vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung,<br />

die eher kostensteigernd wirkt, und vor dem Hintergrund des künftigen Fachkräftewettbewerbs,<br />

dieses Niveau zu erhalten? Ich begrüße es, dass sich die deutsche<br />

Ärzteschaft anders als in vergangenen Jahren auch in die Diskussion über die<br />

zukünftige Finanzierung einbringt. Ich glaube, dass wir in dieser Legislaturperiode<br />

schon einige Weichenstellungen geschaffen haben, die diese Finanzierungsdiskussion<br />

prägen und dazu beitragen, dass das Gesundheitswesen in seiner Finanzierung<br />

stabil ist und dass dieses Niveau auch in den kommenden Jahren gehalten werden<br />

kann.<br />

Wir befinden uns in diesem Jahr wieder in politischen Auseinandersetzungen über<br />

die Finanzierungskonzepte und die Grundausrichtung in der Gesundheitspolitik. Dabei<br />

stellt sich immer die Frage, ob ein Vorschlag für eine Lösung wirklich eine Lösung<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Eröffnungsveranstaltung

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