Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, liebe Katrín, und auf weitere gute
Zusammenarbeit im Exekutivausschuss des CPME!
Meine Damen und Herren, wir treten jetzt in den Tagesordnungspunkt II ein:
Gesundheitliche Auswirkungen von Armut
Ich habe gestern in meiner Einführungsrede darauf hingewiesen, dass wir in
Deutschland nicht nur über die Zukunft von Versicherungssystemen, über die Integration
hochmoderner Technik in moderne Patientenversorgung reden wollen,
sondern dass wir uns auch mit dem Problem beschäftigen müssen, dass es bei vielen
messbaren gesundheitsökonomischen Parametern einen großen sozialen Gradienten
gibt. So gibt es nach wie vor einen großen sozialen Gradienten der vier bei der
Prävention am meisten interessierenden Parameter Adipositas, Alkoholgebrauch,
Tabakgebrauch und Bewegungsmangel. Ich glaube, dass wir auch das aufarbeiten
und uns die Frage stellen müssen, ob das allein mit Mitteln der medizinischen Prävention,
allein mit Mitteln der Gesundheitspolitik bewältigt werden kann oder ob wir
hier nicht auch die Hilfe anderer Professionen und anderer Politikfelder benötigen.
Wir haben Herrn Professor Dr. Olaf von dem Knesebeck gebeten, uns hierzu einen
Einführungsvortrag zu halten. Er ist Sozialwissenschaftler. Er hat von 1987 bis 1993
an der Universität Düsseldorf im Hauptfach Sozialwissenschaften mit den Nebenfächern
Informationswissenschaft, Entwicklungs- und Sozialpsychologie studiert. 1997
Promotion, 2003 Habilitation. Seit 2004 ist er Direktor und Professor des Instituts für
Medizinsoziologie am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf. Er ist ausgewiesen
durch vielfältige Arbeiten auf dem Gebiet, über das wir hier reden wollen.
Ich freue mich jetzt auf Ihren Vortrag, Herr Professor von dem Knesebeck.
(Beifall)
Prof. Dr. von dem Knesebeck, Referent: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Ich freue mich ganz außerordentlich, zum heutigen
Deutschen Ärztetag diesen Beitrag liefern und aus der Sicht der Medizinischen Soziologie
dieses sehr wichtige Thema der gesundheitlichen Auswirkungen von Armut
mit Ihnen gemeinsam diskutieren zu können. Ich verstehe meinen Vortrag so, dass
ich einen Impuls für die Diskussion liefere, die im Anschluss stattfinden wird. Die Tatsache,
dass dieses Thema bereits 2005 vom Deutschen Ärztetag behandelt worden
ist, spricht für die Gewissenhaftigkeit und das Engagement der Ärzteschaft, sich diesem
Thema zu widmen. Insofern freue ich mich ganz besonders, heute hier zu sein.
Ich habe mich entschieden, das Thema in vier Teile zu untergliedern. Im ersten Teil
meines Vortrags möchte ich auf das Thema Armut zu sprechen kommen und zunächst
Konzept, Messung und Ausprägung von Armut sowie die Risikogruppen darstellen.
Anschließend werden wir uns mit den gesundheitlichen Auswirkungen von
Armut auseinandersetzen. Schließlich will ich versuchen, Erklärungsansätze zu fin-
Stenografischer Wortbericht – 116. Deutscher Ärztetag 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013