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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Wissen haben. Aber es entsteht dieses Bild in den Köpfen. Professor Maio hat gezeigt,<br />

dass die soft skills sehr wichtig sind, aber gar nicht messbar sind. Sie sind<br />

dennoch sehr wichtig für unsere Aus- und Weiterbildung. Sie müssten ebenfalls berücksichtigt<br />

werden.<br />

In den Pyramiden steht: kennen, können, beherrschen. Das müssten Sie unbedingt<br />

ändern. So sieht es ja aus, als könne ein Mediziner, der auf Level 1 oder 2 stehen<br />

geblieben ist und nicht wie ein Chirurg zu Level 4 aufsteigen kann, in die heiligen<br />

Höhen, nicht so viel. Das muss unbedingt korrigiert werden.<br />

Ich frage mich, wer diese Begrifflichkeiten eigentlich erfindet, ob das Ärzte oder<br />

Technokraten oder Verwaltungsangestellte sind. Ich finde, die Ärzte gehören im Zusammenhang<br />

mit diesen Begrifflichkeiten beteiligt.<br />

Wir haben überall Ärztemangel, besonders in der Allgemeinmedizin. Ich frage mich<br />

schon, wie die viel zitierten Abiturientinnen mit einer Abiturnote von 1,0 dazu gebracht<br />

werden sollen, auf Level 1 stehen zu bleiben. Das müsste man wesentlich<br />

besser kommunizieren, die Kompetenzen in den Vordergrund stellen und nicht diese<br />

Pyramide aufbauen. Wer will denn auf einem unteren Level stehen bleiben? Das ist<br />

einfach im Raum; das müssen Sie ändern. Anderenfalls bekommen Sie keinen<br />

Nachwuchs.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Frau Kollegin Blessing. – Nächste<br />

Rednerin ist Angelika Haus.<br />

Haus, Nordrhein: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche <strong>zum</strong><br />

Antrag 11 mit dem Titel:<br />

Strukturierte Weiterbildung auch bei Teilzeittätigkeiten sicherstellen!<br />

Der Antrag richtet sich sowohl an die Ärztekammern als auch an die Weiterbilder. Ich<br />

bin sehr froh, dass sich Frau Borelli gestern sehr für diesen Antrag ausgesprochen<br />

hat. Das zeigt doch, dass eine gewisse Notwendigkeit besteht, die Weiterbildung<br />

auch dann zu strukturieren, wenn beispielsweise jemand aus der Vollzeittätigkeit in<br />

Teilzeittätigkeit übergeht oder auch – das wurde noch nicht gesagt, steht aber im<br />

Antrag – im Verlauf von Schwangerschaften. Auch diese Zeiten können sinnvoll genutzt<br />

werden, um in der Weiterbildung voranzukommen, ohne als Springer oder als<br />

Aushilfe irgendwo benutzt zu werden.<br />

Wenn das, was hier in den vergangenen Tagen geäußert wurde, Realität werden<br />

soll, nämlich dass wir dafür sorgen wollen, dass möglichst viele Medizinabsolventen<br />

in die berufliche Tätigkeit des Arztes überwechseln und von uns Entgegenkommen<br />

und Erleichterung brauchen, beispielsweise bei der Gründung von Familien, müssen<br />

Sie diesem Antrag zustimmen.<br />

Danke schön.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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