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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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che Benachteiligungen haben, und zwar sowohl im Hinblick auf die Gesundheit als<br />

auch im Blick auf die Lebensqualität.<br />

Mir geht es darum, keine vereinfachten Modelle in der Richtung zu verfolgen: Der<br />

Mensch ist ja frei und kann einfach alles machen, was er will. Das stimmt so nicht.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Frau Rothe-Kirchberger. – Nächster<br />

Redner ist Vorstandsmitglied Christoph von Ascheraden.<br />

Dr. von Ascheraden, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen! Herr von dem Knesebeck hat ja bereits auf den Zusammenhang<br />

zwischen Armut und Suchterkrankung hingewiesen, implizit mit dem Alkoholverbrauch<br />

usw. in Korrelation zur verkürzten Lebenserwartung. Ich glaube, es ist ein<br />

ganz wichtiger Punkt, der uns in den letzten Jahren besser verständlich wurde, welcher<br />

Zusammenhang zwischen Armut und Suchterkrankung und Suchterkrankung<br />

und Armut – das ist ein wechselhafter dialektischer Prozess – besteht, der sich vor<br />

allen Dingen auch in den Generationenfolgen immer wieder nachvollziehen lässt.<br />

Deshalb möchte ich als Vorsitzender des Ausschusses „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer<br />

dieses Thema zur Diskussion stellen und Sie bitten, die entsprechenden<br />

Anträge zur Stützung der Suchttherapie als ureigene und originäre ärztliche<br />

Leistung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen sowohl in rechtlicher als auch<br />

in materieller Hinsicht zu unterstützen. Damit können wir in dem großen Komplex<br />

Armut und Kapituierung der Armut einen auch ganz direkten ärztlichen Beitrag leisten,<br />

hier eine Verbesserung herbeizuführen.<br />

Ich danke Ihnen für die Unterstützung der Anträge, die später kommen werden.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Christoph. – Ellis Huber aus Berlin ist<br />

der Nächste auf der Rednerliste.<br />

Dr. Huber, Berlin: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eigentlich wollte<br />

ich mich nicht mehr melden, aber die Bemerkung, Monti, dass eine Unterstützung<br />

des Kongresses „Armut und Gesundheit“ uns wegen der Haushaltsrelevanz hindern<br />

würde, Sie aufzufordern zu prüfen, ob eine solche Unterstützung möglich ist, fand ich<br />

nicht notwendig. Ich bin durchaus in der Lage, auch zu erkennen, wo finanzrelevante<br />

Beschlüsse gefasst werden und wo die Grenzen und Möglichkeiten der Bundesärztekammer<br />

liegen.<br />

Das Thema Armut und Gesundheit bewegt die Menschen, es berührt die Menschen.<br />

Herr Crusius hat bereits darauf hingewiesen: Überall entstehen Gesundheitskonferenzen.<br />

Ich halte es einfach für sinnvoll und notwendig, dass sich die Ärzteschaft zu<br />

diesem Thema positioniert, deutliche Aussagen macht und sich auch beteiligt.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013

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