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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Das müssen wir ablehnen. Wir müssen das verhindern. Für mich und für uns als<br />

Verband wäre dieses tatsächlich der Casus belli, und zwar an allen Fronten, an dieser<br />

Front und an allen anderen Fronten, die uns <strong>zum</strong> Bespielen zur Verfügung stehen.<br />

Nur über unsere Leiche gibt es den Arzt in Weiterbildung!<br />

(Widerspruch – Pfiffe)<br />

Das möchte ich in dieser Deutlichkeit hier sagen, damit wir wissen, worüber wir in<br />

den nächsten Minuten und Stunden diskutieren werden. Man muss immer das Prinzip<br />

beachten: Attraktion vor Repression. Sie werden doch nicht ernsthaft glauben,<br />

dass die nachwachsenden Kollegen, die gerade erst verhindert haben, dass ein<br />

Pflichttertial oder Pflichtquartal in Allgemeinmedizin eingeführt wird, sich bieten lassen,<br />

durch irgendwelche Pflichtweiterbildungen geschleust zu werden! Lesen Sie in<br />

der 22. Ausgabe des „<strong>Deutschen</strong> Ärzteblatts“ die Seiten 1101 und 1102, die Leserbriefe,<br />

die dort abgedruckt sind. So ist die Stimmungslage an der Basis. Die müssen<br />

Sie bitte beachten.<br />

Danke, dass Sie mir zugehört haben.<br />

(Lebhafter Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Jetzt steigt die Betriebstemperatur ein bisschen.<br />

Das ist auch ganz gut für die Debatte. Danke, Andreas, dass du uns angeheizt hast.<br />

– Der nächste Redner ist Dirk Heinrich, Vorsitzender des NAV-Virchow-Bunds und<br />

Delegierter der Ärztekammer Hamburg.<br />

Dr. Heinrich, Hamburg: Ist es jetzt Schicksal oder Fügung, dass ich direkt nach<br />

Andreas Botzlar sprechen darf?<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Darüber können wir uns später mal unterhalten.<br />

(Heiterkeit)<br />

Dr. Heinrich, Hamburg: Das werden wir tun. – Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich<br />

glaube, hier sind ein paar Missverständnisse auszuräumen. Offensichtlich hat Herr<br />

Botzlar etwas anderes gelesen als ich. In diesem Antrag, den ich sehr unterstütze<br />

und den auch unser Verband sehr unterstützt, ist mitnichten von einem anderen<br />

Arztbegriff die Rede. Es wird sich genauso um Assistenzärzte handeln wie auch in<br />

der Klinik. Es ist mitnichten beabsichtigt, dass ein Arzt in Weiterbildung geschaffen<br />

wird, der irgendwie anders behandelt wird oder funktionieren soll als jetzt in der Klinik.<br />

Auch dieser Arzt wird in der Praxis Arzt sein. Es wird auch keinen Flaschenhals geben,<br />

weil genau dieser Antrag den Flaschenhals verhindert, denn er beinhaltet: Erst<br />

muss die Finanzierung geregelt werden, dann kann die Pflicht umgesetzt werden.<br />

Pflicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist auch nichts Neues. Jedenfalls stand in<br />

meiner Weiterbildungsordnung, dass ich 150 Tonsillektomien zu machen habe. Mit<br />

149 Tonsillektomien wäre ich niemals Hals-Nasen-Ohren-Arzt geworden. Das ist eine<br />

Pflicht.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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