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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Hermann Hepp wurde am 27. Januar 1934 in Singen am Hohentwiel, Landkreis<br />

Konstanz, als drittes von sieben Kindern des Optikermeisters August Hepp und<br />

seiner Ehefrau Elisabeth geboren. Nach der Volksschulzeit in Singen besuchte<br />

er das Humanistische Gymnasium in St. Blasien. Dort legte er 1953 die Abiturprüfung<br />

ab und studierte dann zunächst für ein Jahr Philosophie, Soziologie<br />

und Kunstgeschichte an der Universität Gregoriana in Rom. 1954 kehrte er<br />

nach Deutschland zurück und schrieb sich für das Fach Humanmedizin an der<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein. Nach dem Physikum verbrachte er klinische<br />

Semester in Hamburg, Wien und München. 1957 wurde er Stipendiat<br />

des Cusanuswerks. Das Staatsexamen absolvierte er 1960 und wurde im gleichen<br />

Jahr von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München <strong>zum</strong> Dr.<br />

med. promoviert. In seiner Dissertation, die unter Leitung von Professor Walter<br />

Seitz an der Medizinischen Poliklinik der LMU München entstand, befasste er<br />

sich mit endokrinologischen und psychosomatischen Aspekten der „Laktation<br />

beim Mann“.<br />

Seine erste Assistentenstelle trat er 1962 an der Neurochirurgischen Klinik der<br />

Universität Freiburg an. Mit dem Wechsel an die Universitätsfrauenklinik in<br />

Freiburg traf er 1963 auf seinen maßgeblichen Lehrer Professor Heinrich Wimhöfer.<br />

Dieser förderte ihn in seinem wissenschaftlichen Arbeiten, sodass sich<br />

Hepp 1969 mit der Arbeit „Immunologische und biologische Bestimmung der<br />

hypophysären Gonadotropine im normalen Zyklus und bei der Behandlung mit<br />

Clomifen“ habilitierte. Die Facharztbezeichnung für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

erwarb er 1970, wurde wenig später Leitender Oberarzt. Nach dem Tod von<br />

Professor Wiemhöfer folgte er der Bitte von Professor Volker Friedberg in Mainz<br />

zur Übernahme einer Stelle des Leitenden Oberarztes an der dortigen Universitätsfrauenklinik.<br />

Bereits 1976 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl nach<br />

Lübeck, den er jedoch ablehnte. 1978 wurde er Ordinarius für Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe an der Universität des Saarlandes. In Homburg an der Saar fungierte<br />

er auch ein Jahr lang als Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums.<br />

Schließlich folgte er 1984 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Frauenheilkunde und<br />

Geburtshilfe an der LMU München und übernahm die Leitung der Universitätsfrauenklinik<br />

am Klinikum Großhadern. Diese leitete er bis 2005, obwohl er<br />

schon 2002 emeritierte. In seiner Amtszeit wurde die Klinik zu einem der<br />

Leuchttürme der Frauenheilkunde in Deutschland.<br />

Hepp genoss nicht nur hohes Ansehen bei seinen Mitarbeitern, sondern kann<br />

auch ein bemerkenswertes wissenschaftliches Lebenswerk vorweisen. Etwa<br />

400 Publikationen veröffentlichte er – insbesondere zu den Themen Endokrinologie,<br />

operative Gynäkologie/Onkologie, Reproduktionsmedizin, Diabetes und<br />

Schwangerschaft, Extrauteringravidität, Endoskopie, Laser-Gynäkologie sowie<br />

Sterilitätsmikrochirurgie. Er war Herausgeber von Fachzeitschriften, unter anderem<br />

„Der Gynäkologe“. Hinzu kommen Bücher und Buchbeiträge. Außerdem<br />

veröffentlichte er auch Artikel zu bioethischen Fragestellungen seines Faches.<br />

Unter seiner Leitung entstanden 22 Habilitationen, 19 davon in München. Viele<br />

seiner Schüler konnten Lehrstuhl- und Chefarztpositionen besetzen. „Er besitzt<br />

die wunderbare Fähigkeit, Menschen durch sein Vertrauen stark zu machen<br />

und sie zu überragenden Leistungen zu motivieren“, schrieben einige seiner<br />

Schüler in einem Beitrag anlässlich seines 75. Geburtstags im „Frauenarzt“.<br />

Und Professor Hans-Peter Scheidel sagte 2010 in einer Laudatio, Hepp sei<br />

nicht nur mit seinem medizinischen Handeln Vorbild gewesen, sondern auch im<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Eröffnungsveranstaltung

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