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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Kollege Bärtl. – Nächster Redner<br />

ist Hans-Albert Gehle aus Westfalen-Lippe.<br />

Dr. Gehle, Westfalen-Lippe: Den einen oder anderen mag es verwundern: Herr Köhler,<br />

ich möchte mich erst einmal bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie sich der unklar<br />

geregelten Situation angestellter Ärzte in deutschen Praxen angenommen haben.<br />

Sie befinden sich momentan eigentlich in einem rechtsfreien Raum.<br />

(Beifall)<br />

Ich möchte mich auch dafür bedanken, dass Sie uns daran erinnern, dass die Politik<br />

klare Informationen braucht. Deshalb sollten wir – der Kollege Schröder hat es bereits<br />

gesagt – schauen: Wie ist es um die Weiterbildung in der ambulanten Medizin<br />

bestellt? Das können wir von den Kammern her. Daher haben wir einen Prüfauftrag<br />

formuliert, der an den Vorstand der Bundesärztekammer geht. Mit diesen Zahlen<br />

können wir dann klar sagen, was es bisher an ambulanter Weiterbildung gibt, wo sie<br />

gelebt wird, wo es Probleme gibt und warum es sie gibt. Es gibt die Probleme, weil<br />

die Finanzierung fehlt.<br />

Das ist meines Erachtens der richtige Weg, weil die Kollegen, die jetzt in der Ambulanz<br />

weiterbilden, die Weiterbildung aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen.<br />

(Beifall)<br />

Der Antrag, den Sie über die Vertreterversammlung bei uns eingebracht haben,<br />

schafft zusätzliche Institutionen in der Weiterbildung. Alle, die hier sitzen, müssen<br />

sich überlegen, ob sie das wirklich wollen. Will das der Assistent, der von dem einen<br />

<strong>zum</strong> anderen Ort wechseln muss? Ich glaube, für ihn ist das Ganze irgendwann nicht<br />

mehr durchschaubar. Wir wollten es dort belassen, wo es ist: bei den Kammern.<br />

(Beifall)<br />

Auch aus diesem Grund können wir den Antrag nicht annehmen, sondern können ihn<br />

maximal an den Vorstand überweisen. Wir unterstützen Sie in Ihrem Anliegen, dass<br />

wir eine sozialrechtliche Refinanzierung der Weiterbildung brauchen, genauso wie<br />

die Krankenhäuser das längst verloren gegangene Geld auch ersetzt bekommen<br />

müssen. Deswegen sollten wir gemeinsam einen Ansatz finden, aber einen kopfeingeschalteten,<br />

vernunftbegabten und nicht emotional getriggerten.<br />

Zum Schluss möchte ich, weil eine Kollegin, die hier als Ersatzdelegierte sitzt und<br />

sich in Weiterbildung befindet, selbst dann, wenn ich ihr meinen Ausweis gegeben<br />

hätte, nicht mehr nach der Rednerliste zu Wort gekommen wäre, eine kurze Mitteilung<br />

eines Arztes in Weiterbildung verlesen:<br />

Ich befinde mich zurzeit in der stationären Weiterbildung mit tariflich geschütztem<br />

Fundament. Die ambulante Weiterbildung ist mir ja nicht verwehrt. Ganz im<br />

Gegenteil: Diese steht mir ja offen, so wie es in der Weiterbildungsordnung<br />

steht. Warum fragen Sie mich, warum junge Kollegen nur <strong>zum</strong> Teil diesen Weg<br />

nicht gehen? Es bedarf einer tariflichen Regelung auch im ambulanten Gesundheitssektor,<br />

der mich und weitere junge Kollegen in der Weiterbildung meiner<br />

ärztlichen Leistung angemessen honoriert. Meine ärztliche Leistung ist nicht<br />

im ambulanten Sektor weniger wert als im stationären. Wenn Sie noch mehr<br />

Kollegen in die ambulante Weiterbildung von der stationären Weiterbildung mo-<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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