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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Dr. König, Hessen: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin sehr entsetzt<br />

über die Schärfe der Debatte. Es geht doch um die Weiterbildung unserer Assistenten,<br />

die wir weiterbilden sollen, die aber in der Klinik nicht mehr vollständig die<br />

Weiterbildung vermittelt bekommen können, weil diese Leistungen teilweise nicht<br />

mehr angeboten werden. Wir hatten es früher einfacher. Wir mussten entweder<br />

sechs Monate in der Allgemeinpraxis arbeiten oder drei Monate in der Facharztpraxis.<br />

Dort bekamen wir die Inhalte vermittelt.<br />

Heute hat die Klinik keine Ambulanz. Wir haben durch das Kassensystem den Kliniken<br />

die Ambulanz genommen. Wo soll das also vermittelt werden? Normale Patienten<br />

wie gerade auch in unserem Fach werden dort auch nicht mehr gesehen.<br />

Wir haben uns die Mühe gemacht, einmal zusammen mit Klinikassistenten zu<br />

schauen, was denn in der Praxis von dem vermittelt werden kann, bei dem wir bei<br />

der Facharztprüfung möglichst keine Fragen stellen, weil es Probleme geben könnte,<br />

sie richtig zu beantworten. Wir haben folgende Bereiche ausfindig gemacht: Prävention,<br />

Familienplanung, die gesunde schwangere Patientin, die kurativ hormonbedürftige<br />

Patientin und die Patientin nach Krebs, die in der Praxis versorgt wird.<br />

Wo sollen die Kollegen solche Erfahrungen sammeln, wenn nicht in der Praxis mit<br />

uns zusammen? Ich habe eine Umfrage bei den Berufsverbänden durchgeführt: Sind<br />

denn eure Leute bereit, diese Weiterbildung vorzunehmen? Antwort: nicht ohne Finanzierung.<br />

Es ist also dringend erforderlich, dass sich Bundesärztekammer und<br />

KBV zusammensetzen, an die Öffentlichkeit treten und sagen: Wir können keine<br />

Weiterbildung mehr so vermitteln, wie wir es gewohnt sind.<br />

Darüber, was teilweise an Zeugnissen von Kliniken kommt, möchte ich bitte nicht<br />

sprechen. Es werden Gerätschaften bescheinigt, die gar nicht vorhanden sind. Das<br />

kann es nicht sein. Wir können diese Probleme umgehen, indem wir die Leute dorthin<br />

schicken, wo es durchgeführt wird. Das muss finanziell gesichert werden.<br />

Ich bitte darum, dass beide Anträge durchkommen und sich die beiden Antragsteller<br />

zusammensetzen und nach einer gemeinsamen Lösung suchen.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, lieber Herr König. – Nächster Redner<br />

ist Christian Köhne aus Nordrhein.<br />

Dr. Köhne, Nordrhein: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Ich habe in der Diskussion gute Argumente für die ambulante Weiterbildung gehört;<br />

danke, Herr Fischbach. Ich merke: Das ist auch sexy. Das war alles überzeugend.<br />

Sie haben mich allerdings nicht überzeugt, dass es zwingende Argumente für<br />

eine Pflichtweiterbildung gibt. Solange es dafür keine zwingenden Argumente gibt,<br />

sollte man, denke ich, sehr zurückhaltend sein, die zukünftigen Ärzte und die Ärzte in<br />

Weiterbildung in bestimmte Wege hineinzupressen.<br />

Ich glaube, in der ganzen Diskussion ist folgender Punkt besonders wichtig: die Frage<br />

der Finanzierung der Weiterbildung. Aus meiner Erfahrung gibt es letztlich nur<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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