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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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dung in der Niederlassung muss sexy sein. Dann gehen die Leute auch dorthin. Ich<br />

war damals Arzt im Praktikum. Das war keine gute Lösung. Aber der AiP soll nicht<br />

wiederkommen. Also betonen Sie, dass Sie in den Praxen sehr gut und vermehrt<br />

Kenntnisse und Kompetenzen gewinnen im Sinne der Weiterbildungsordnung, die<br />

wir gerade bearbeiten. Sie werden eine bessere Weiterbildung bekommen.<br />

Der Weiterzubildende erfährt Effekte, die hinterher für seine klinische Tätigkeit, aber<br />

zukünftig vielleicht auch für die Tätigkeit in einer Praxis wertvoll sind.<br />

Ein wesentlicher Anteil ist sicher die Vergütung. Ich glaube, dass der Marburger<br />

Bund und die KVen gemeinsame Punkte finden müssen. Vielleicht müssen auch<br />

mehr ins Boot. Auch die Krankenhäuser profitieren davon, wenn sie jemanden bekommen,<br />

der solche Qualitäten mitbringt, wie es damals bei mir der Fall war. Auch<br />

die Gesellschaft profitiert davon, denn in 15 Jahren brauchen wir niedergelassene<br />

und ambulant tätige Fachärzte.<br />

Wenn wir dieses in den Vordergrund stellen – Kompetenzen, die man dort erwirbt,<br />

machen die Weiterbildung in der Praxis sexy −, dann fühlt man sich demnächst nicht<br />

als AiP – Arzt im Praktikum oder Arzt in der Pflichtweiterbildung, was sicherlich nicht<br />

günstig ist −, sondern man hat seinen Spaß in der Ausbildung und bekommt die<br />

Kompetenzen, die man braucht. Dann ist man demnächst nicht das Tier im Zookäfig,<br />

sondern der begeisterte Zuschauer, der an der Weiterbildung teilnimmt.<br />

Herzlichen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Andrae. – Nächster Redner ist<br />

Jörg Zimmermann aus Niedersachsen.<br />

Dr. Zimmermann, Niedersachsen: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Man hat den Eindruck, als gäbe es keine ambulante Weiterbildung. Sie steht schon<br />

jetzt in der Weiterbildungsordnung. Sie wird noch sehr viel stärker in der Weiterbildungsordnung<br />

stehen, wenn Sie dem Antrag des Vorstands folgen. Wir beschließen<br />

auf diesem <strong>Ärztetag</strong> die Richtung einer neuen Bildungsordnung. Wir reden über<br />

Kompetenzen und fallen in dem Moment in alte Strukturen zurück, wenn es plötzlich<br />

um die ambulante Weiterbildung geht.<br />

Man muss sich fragen: Woher kommt das? Herr Köhler hat es in einem Nebensatz<br />

gesagt, er hat es nicht so sehr deutlich herausgestellt: Es geht hier eigentlich nicht<br />

primär um Weiterbildung, sondern es geht um die Sicherstellung der ambulanten<br />

Versorgung. Das ist ein ganz anderes Thema. Das möchte ich nicht so unmittelbar<br />

mit der Weiterbildungsordnung verknüpft sehen.<br />

(Beifall)<br />

Herr Köhler, Sie haben eine Reihenfolge aufgestellt. Diese Reihenfolge ist schlichtweg<br />

falsch. Das haben wir auch bei der Allgemeinmedizin gesehen. Regeln Sie erst<br />

einmal eine ausreichende Finanzierung der Weiterbildung in der Praxis. Da können<br />

Sie im Rahmen des KV-Rechts mit den 3 Prozent schon jetzt etwas machen. Treten<br />

Sie ein in die politischen Diskussionen. All dies ist bereits jetzt möglich.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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