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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Vielen Dank.<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Richter-Turtur. − Jetzt hat Heidrun<br />

Gitter das Wort.<br />

Dr. Gitter, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen! Lieber Herr Richter-Turtur, da kann ich Sie beruhigen: Es steht auch heute<br />

schon in der Approbationsordnung, dass man der deutschen Sprache mächtig sein<br />

muss, wenn man eine Approbation haben möchte.<br />

(Beifall)<br />

Es geht also nur darum, dass man Kriterien festlegt. Es ist nach meiner Wahrnehmung<br />

übrigens auch ein Teil der Willkommenskultur, dass man denjenigen, die man<br />

hier haben möchte, genau erklärt, was man erwartet, und dass man ihnen dann auch<br />

dazu verhilft. Es wäre doch nicht unsere Pflicht, ihnen die Zulassung zu geben mit<br />

einer Sprache, die sie selber nicht glücklich macht und die den Patienten gefährdet.<br />

Dasselbe gilt übrigens für die Weiterbildung. Unseres Pflicht ist es, die Kriterien klar<br />

zu benennen und Hilfe dabei zu geben, diese Kriterien zu erfüllen. So ist Willkommenskultur<br />

und Patientenschutz miteinander vereinbar.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank. In den gesetzlichen Regelungen sind<br />

diese Sprachtests vorhanden. Wir alle wissen, dass das dort formulierte Kriterium,<br />

einen sogenannten Sprachtest B 2 zu bestehen, eine sehr unterschiedliche Qualität<br />

zutage fördert, um es vorsichtig auszudrücken, und wir gerade <strong>zum</strong> Schutz der Kollegen<br />

bundeseinheitliche Kriterien nicht nur fordern, sondern uns als Kammern sogar<br />

anbieten, diese Prüfungen abzunehmen, damit die insbesondere für einen Arzt wichtige<br />

Umgangssprache nachgewiesen werden kann. Ich glaube, Sie missverstehen<br />

das, wenn Sie das als zusätzliche Hürde ansehen. Es ist auch ein Schutz der Kollegen<br />

vor unzulässigen Hürden.<br />

Herr Schwantes.<br />

Prof. Dr. Schwantes, Brandenburg: Es geht nicht um Ausbildung und Weiterbildung,<br />

wie mein Vorvorredner es vorhin ausführte. Sie dürfen natürlich bei uns studieren<br />

und sich ausbilden lassen und dann auch in die Weiterbildung hineingehen. Es geht<br />

um die Approbation, es geht um die ärztliche Berufsausübung. Ich führe seit vielen<br />

Jahren Kenntnisstandsprüfungen bei ausländischen Kollegen durch. Sie sind mir alle<br />

willkommen. Ich freue mich über jeden Arzt, egal woher er kommt, der hier mitarbeiten<br />

kann. Aber wenn in einer Kenntnisstandsprüfung jemand nicht einmal die Frage<br />

versteht: „Sind Sie in der Lage, dieser Prüfung zu folgen? Sind Sie gesund?“, kann er<br />

mit keinem Patienten reden. Wir brauchen eine klare Sprachregelung. Wir brauchen<br />

den Nachweis, dass jemand mit den Patienten Deutsch reden kann.<br />

(Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 31.05.2013

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