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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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nisch notwendigen Leistungen künftig auch weiterhin allen Patientinnen und Patienten<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Bundesärztekammer im Frühjahr 2012<br />

eine Arbeitsgruppe „Priorisierung im Gesundheitswesen“ eingesetzt. Er folgt damit<br />

auch einer Bitte des <strong>Deutschen</strong> <strong>Ärztetag</strong>es. Das Thema Priorisierung soll aus Sicht<br />

der Ärzteschaft weiterentwickelt werden, um den gesellschaftlichen Diskurs dazu voranzutreiben.<br />

In die Vorstandsarbeitsgruppe wurden sowohl externe Experten als<br />

auch Vorstandsmitglieder der Bundesärztekammer berufen. Die Gruppe besteht aus<br />

externen Wissenschaftlern, die Ihnen alle, glaube ich, sehr bekannt sind, die mit dieser<br />

Thematik auf Du und Du sind, die wesentliche wissenschaftliche Arbeiten dazu<br />

vorgelegt haben oder auch versorgungsepidemiologische Studien durchgeführt haben.<br />

Diese Crew ist gekoppelt mit einer Gruppe unserer ärztlichen Selbstverwaltung.<br />

Den Vorsitz teile ich mir mit dem Kollegen Raspe aus Lübeck, der sich seit Langem<br />

wissenschaftlich mit dem Thema intensiv beschäftigt. Es sind von ihm besonders die<br />

Bürgerforen, die er eingerichtet hat, bekannt geworden und natürlich auch seine Publikationen<br />

in wichtigen versorgungsepidemiologisch angelegten Zeitschriften.<br />

Der heutige Bericht zielt darauf ab, Ihnen einen kurzen Zwischenstand zur Arbeit der<br />

Arbeitsgruppe „Priorisierung im Gesundheitswesen“ der Bundesärztekammer zu geben.<br />

Ich werde Ihnen heute keinen ausführlichen inhaltlichen Bericht liefern, vielmehr<br />

verweise ich auf ein Papier, das die AG <strong>zum</strong> aktuellen Stand ihrer Beratungen erarbeitet<br />

hat. Dieses wurde als Diskussionspapier in der aktuellen Ausgabe des „<strong>Deutschen</strong><br />

Ärzteblatts“, das gestern auf Ihren Plätzen lag, zu diesem <strong>Ärztetag</strong> veröffentlicht.<br />

Diese Ausgabe ist also verfügbar. Es handelt sich um Heft 22, Seite 1091 mit<br />

der Überschrift „Ärztlich unterstützte Priorisierung ist notwendig und hilfreich“.<br />

Die Arbeitsgruppe hat sich in diesem Papier nochmals intensiv mit den Begriffen<br />

Priorisierung, Rationierung, Rationalisierung auseinandergesetzt. Ziel war es, ein<br />

gemeinsames Verständnis herzustellen. Im Kern geht es bei der Priorisierung um die<br />

Klärung und Feststellung von Vor- und Nachrangigkeiten in der medizinischen Versorgung<br />

mit dem Ziel, Entscheidungen durch wissenschaftlich fundierte Versorgungsempfehlungen<br />

zu unterstützen.<br />

Priorisierung eröffnet Perspektiven <strong>zum</strong> rationalen Mitteleinsatz und zur Qualitätssicherung<br />

im Gesundheitssystem. Die Priorisierungsdiskussion kann nach Ansicht der<br />

Arbeitsgruppe auch als Diskussion um die Veränderungen der ärztlichen Berufsausübung<br />

gesehen werden. Priorisierung kann daher zur Klärung zahlreicher Fragen<br />

beitragen, die die Ärzteschaft und die Gesellschaft bewegen.<br />

Welche Fragen sind es? Sie sehen hier einige aufgelistet. Es wird eine Fülle von weiteren<br />

wichtigen Fragestellungen dazu geben, auf die wir Antworten finden müssen,<br />

und zwar als Berater im individuellen Patientenkontakt, aber auch als Berater der<br />

Gesellschaft, wie es in unserer Berufsordnung geschrieben steht.<br />

Ich will die Fragen jetzt nicht unbedingt referieren. Das geht von „Was sind die zentralen<br />

Ziele unserer ärztlichen Tätigkeit?“ bis hin zu „Welche Verantwortung hat die<br />

Ärzteschaft für die finanzielle Stabilität der solidarisch verfassten GKV und die<br />

bedarfsgerechte und gleichmäßige Allokation?“<br />

Die Arbeitsgruppe hat sich vorgenommen, auf einige dieser Fragen im Kontext zur<br />

ärztlichen Priorisierungsdiskussion Antworten zu finden. Weiter war sich die Arbeits-<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 30.05.2013

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