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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Kernaufgaben sind, was wir für unabdingbar halten und wie wir das dann finanzieren.<br />

Aber ich habe keine Lust, dass es einfach klammheimlich mit irgendwelchen Nebelkerzen<br />

vernebelt wird. Ich möchte klare Ansagen haben. Dann können wir auch klare<br />

Beschlüsse fassen.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank. Ich sehe hier aber keine Nebelkerzen,<br />

sondern viel frische Luft. – Als nächste Rednerin in der Debatte über die Weiterbildung<br />

ist jetzt Katharina Kulike aus Berlin an der Reihe.<br />

Kulike, Berlin: Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Damen und Herren! Zur ärztlichen<br />

Weiterbildung ist so viel zu sagen und manches davon ist so kompliziert und so<br />

komplex, dass es für ein so großes Plenum eigentlich furchtbar ungeeignet ist. Ich<br />

denke, die Ausgestaltung einer kompetenzbasierten (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />

ist wirklich wichtig. Ich glaube, dazu müssen noch mehrere Fragen gestellt und auch<br />

beantwortet werden. Dazu habe ich auch eine Reihe von Anträgen vorbereitet.<br />

Neben den Themen zur Umsetzung einer kompetenzbasierten Weiterbildung in den<br />

Kliniken und Praxen, Mentoren- und Portfoliokonzepten, strukturiertem Feedback<br />

und der Anknüpfung an die studentische Ausbildung halte ich besonders die eigentliche<br />

Kompetenzformulierung für wichtig. Ich bin begeistert, dass Herr Dr. Bartmann<br />

und Frau Dr. Güntert und alle weiteren Involvierten uns auf einem <strong>Ärztetag</strong> mit der<br />

Miller-Pyramide und einem Spiral… konfrontieren. Beides kommt meinen Anträgen<br />

IV-14, IV-18 und IV-20 sehr entgegen. Trotzdem habe ich nach der Vorstellung das<br />

Gefühl, dass noch große Fragen geklärt werden müssen, wie beides ausgestaltet<br />

werden soll.<br />

Die Miller-Pyramide – so hat es uns Herr Dr. Bartmann gestern ja auch anschaulich<br />

gezeigt – gilt auf allen ihren Ebenen sowohl für Fertigkeiten (skills) als auch für Wissen<br />

(knowledge) und Verhaltensweisen (attitudes). Das heißt, man kann keinesfalls<br />

zwischen Hand und Kopf unterscheiden. Vielmehr ist es so, dass sich sowohl Wissen<br />

als auch Fertigkeiten über die Dauer der Weiterbildung in ihren Kompetenzen entwickeln.<br />

Das heißt, es kommt vom „knows“ <strong>zum</strong> „shows“ <strong>zum</strong> „does“.<br />

Dem ganz entgegen steht das uns immer wieder vorgestellte Beispiel aus der Urologie,<br />

in dem in Level 2 Harnverhalt steht, in Level 3 Notfallmaßnahmen beschrieben<br />

werden und in Level 4 letztendlich 25 suprapubische Dauerkathetereinlagen dokumentiert<br />

werden.<br />

Ich denke, auch an der Ausarbeitung eines Spiral… muss weiter gefeilt werden. Dort<br />

entwickelt sich jede einzelne Kompetenz weiter und vertieft sich. Einige verlieren<br />

über die Dauer an Bedeutung, wenn der Kompetenzerwerb abgeschlossen ist. Andere<br />

kommen erst später in der Weiterbildung dazu.<br />

Bei einer konsequenten Ausgestaltung einer kompetenzbasierten Weiterbildung verlieren<br />

Richtzahlen an Bedeutung. Es geht viel mehr um die Gewissheit darüber, ob<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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