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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Wiki-Plattform, wo jede Landesärztekammer ihre Vorschläge einstellen konnte. Dann<br />

hat sich der Deutsche Senat für ärztliche Fortbildung im Januar dieses Jahres nochmals<br />

mit dem Thema befasst. Wir haben alle Empfehlungen gesichtet. Wir konnten<br />

leider nicht alle berücksichtigen; da bitte ich um Verständnis. Last but not least hat<br />

sich der Vorstand der Bundesärztekammer im Februar mit der (Muster-)Fortbildungsordnung<br />

befasst. Sie sehen also: Viele Gremien haben sich mit dieser Materie befasst,<br />

viele Schleifen haben wir gezogen, sodass ich glaube, dass ich Ihnen jetzt eine<br />

klar strukturierte und relativ schlanke (Muster-)Fortbildungsordnung vorstellen kann.<br />

Ich bitte Sie, sie möglichst in dieser schlanken Form zu belassen, damit eine (Muster-)Fortbildungsordnung<br />

geschaffen wird, die von allen Landesärztekammern möglichst<br />

bundeseinheitlich übernommen werden kann.<br />

Ich möchte es Ihnen ersparen, die ganze (Muster-)Fortbildungsordnung Paragraf für<br />

Paragraf mit Ihnen durchzugehen. Ich möchte Ihnen nur die wesentlichen Änderungen<br />

darstellen. In § 1 geht es um das Ziel der Fortbildung. Wir haben das Fortbildungsspektrum<br />

von fachliche auf berufliche Kompetenz erweitert, dem heutigen<br />

Arztbild entsprechend. Es genügt nicht, sich fachlich-medizinisch die Kompetenz zu<br />

erhalten, sondern es geht auch um andere Kompetenzkriterien wie beispielsweise<br />

Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Praxismanagement, Wissensvermittlung<br />

oder das Führen von gesundheitsfördernden Gesprächen.<br />

In § 5 geht es um die Berücksichtigung von Unterbrechungszeiten in der Berufstätigkeit.<br />

Wir haben einen vierten Absatz hinzugefügt:<br />

Üben Ärztinnen und Ärzte ihren Beruf aufgrund von Mutterschutz, Elternzeit,<br />

Pflegezeit oder während einer länger als drei Monate andauernden Erkrankung<br />

nicht aus, verlängert sich der Zeitraum nach Absatz 2 entsprechend.<br />

In § 6, bei dem es um die Bewertung von Fortbildungsmaßnahmen geht, haben wir<br />

die Kategorie C aufgenommen, nämlich das Peer Review. Beim Peer Review geht es<br />

um eine Selbstreflexion und eine Fremdreflexion mit Kollegen, sozusagen im kollegialen<br />

Gespräch und auf Augenhöhe zur Verbesserung der beruflichen Qualität. Dies<br />

ist ein Verfahren, das aus der Erprobungsphase herausgetreten ist. Deswegen konnten<br />

wir es in die normale Fortbildungsmethodik mit aufnehmen neben Workshop, Arbeitsgruppen,<br />

Qualitätszirkel, Balintgruppen, Kleingruppenarbeit, Supervision, Intervision<br />

und Fallkonferenzen.<br />

Wir haben zwei neue Kategorien mit aufgenommen, den neuen Methoden gerecht<br />

werdend. Da ist <strong>zum</strong> einen die Kategorie I. Hier geht es um tutoriell unterstützte Online-Fortbildungsmaßnahmen.<br />

Das Tutorielle ist uns sehr wichtig, denn hier soll eine<br />

beraterunterstützte Fortbildungsmaßnahme durchgeführt werden, die aber auch gewisse<br />

Qualitätskriterien zu erfüllen hat. Deswegen haben wir in einem eigenen Papier<br />

diese Qualitätskriterien definiert. Wir unterscheiden zwischen Grundkriterien und<br />

qualitätssteigernden Kriterien. Grundkriterien sind: Produktneutralität, komfortable<br />

Nutzerführung, zweckmäßige mediendidaktische Aufbereitung und Qualitätssicherung.<br />

Qualitätssteigernde Kriterien sind: herausragendes Betreuungskonzept, anspruchsvolle<br />

didaktische Umsetzung, optimale mediale Gestaltung und angemessene<br />

Benutzerunterstützung.<br />

Für eine 45-minütige Fortbildungseinheit gibt es einen Punkt. Wenn qualitätssteigernde<br />

Kriterien eLearning der Bundesärztekammer berücksichtigt werden, gibt es<br />

einen zweiten Fortbildungspunkt.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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