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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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verständlich, dass auch die PKV einen Wettbewerb zulassen muss. Den hat sie jetzt<br />

nicht. Ich nenne nur das Stichwort: Portabilität.<br />

Es gibt keine Transparenz. Ich sollte dreimal an der Wirbelsäule operiert werden – in<br />

meinem Alter darf man das −; man wollte mir nicht die Spritze unter dem CT bezahlen.<br />

Es gibt überhaupt keine Transparenz, keinen Wettbewerb.<br />

In dem Antrag wird auch die Werbung angesprochen. Ich glaube, es sind über 1.800<br />

Leute unterwegs, die bis zu drei Jahren für ein geworbenes Mitglied 15.000 Euro<br />

Prämie bekommen haben. Daniel Bahr hat das zurückgeführt. Jetzt gibt es nur drei<br />

Monatsbeiträge. Das alles sind für mich im Moment extreme Probleme bei der PKV.<br />

Meine zweite Frage an Sie betrifft die GKV. In meinen Augen haben Sie im „<strong>Deutschen</strong><br />

Ärzteblatt“ die Wahltarife, die etwas mit Finanzierung zu tun haben, nicht genügend<br />

berücksichtigt. Wann überweisen wir in die Klinik? Eine Überweisung vom<br />

Hausarzt <strong>zum</strong> Facharzt erfolgt nur bei Wahltarif 1, wenn der Hausarzt es für sinnvoll<br />

hält. Ich sage als Facharzt: Das ist völlig okay. Bei Wahltarif 2 erfolgt die Überweisung<br />

ebenfalls vom Hausarzt <strong>zum</strong> Facharzt, aber der Patient muss zusehen, wie er<br />

es bezahlt bekommt. Ich bitte Sie, dass Sie auch diese Fragen berücksichtigen.<br />

Zum Schluss: Für mich ist Daniel Bahr ein Kenner der Materie. Er hat <strong>zum</strong>indest im<br />

Sinne einer nachhaltigen Versorgung etwas gesagt, was ich weitgehend richtig finde.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Hammer. Sie haben konkrete<br />

Fragen an das Präsidium oder die Arbeitsgruppe gestellt. Sie haben konkrete Fragen<br />

zur heutigen Ausgestaltung der PKV gestellt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei<br />

vielen Wortmeldungen war ganz klar zu erkennen, dass es um Probleme mit der<br />

heutigen PKV geht. Sie projizieren das in das Zukunftsprogramm und vergessen dabei:<br />

Es handelt sich um Anforderungen an eine zukünftige PKV. Es handelt sich um<br />

eine Konzeptskizze. Es ist kein voll durchdekliniertes Programm. Ich bin auch erstaunt,<br />

wenn Vertreter von anderen Ideen von uns verlangen, dass wir uns zu exakten<br />

Details hinsichtlich Versicherungspflichtgrenze, Beitragsbemessungsgrenze usw.<br />

äußern. Hier geht es um eine Zielrichtung für die Fortentwicklung der Krankenversicherung,<br />

nicht um einen ausformulierten Gesetzentwurf.<br />

Im Übrigen empfehle ich Ihnen an dieser Stelle, auch einmal die Alternativvorstellungen<br />

beispielsweise zur Bürgerversicherung zu lesen. Dann stellen Sie fest: Sie sind<br />

in den Detailregelungen genauso skizzenhaft wie unser Papier. Es geht um die Richtung,<br />

in die wir gehen wollen. Da haben Sie uns klar beauftragt: Erhalt des dualen<br />

Finanzierungssystems, Abprüfung von Anforderungen auf der Basis des Ulmer Papiers,<br />

das wir selber verabschiedet haben.<br />

Das ist der Inhalt der Skizze, die Ihnen vorliegt. Das ist kein sofort umsetzbarer<br />

Gesetzentwurf. Wir würden unsere Kompetenzen weit überschreiten, wenn wir den<br />

Eindruck erwecken würden, wir könnten so etwas vorlegen.<br />

Jetzt hat Rudolf Henke das Wort.<br />

(Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013

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