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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Es fehlt der Ausgleich der Investitionskosten. Es gibt keine ordentlichen Betriebskostenzuschüsse.<br />

Auch dort ist die Weiterbildung längst nicht mehr finanziert.<br />

Unsere Kollegen wollen eine gute Weiterbildung haben. Als MB-Mensch sage ich<br />

jetzt etwas von einem anderen Verband: Dort wurden 2012 mehrere Tausend Studenten<br />

befragt und über 80 Prozent der Studenten können sich vorstellen, nach einer<br />

gewissen Zeit in der stationären Versorgung selbstständig ambulant tätig zu werden.<br />

30 Prozent würden das sogar schon nach ihrem Studium tun wollen. Sie treffen auf<br />

gesperrte Zulassungsbereiche, weil uns die Gesundheitspolitik einen Deckel draufgeschraubt<br />

hat. Sie treffen auf eine schlechte Ausbildung in den Krankenhäusern,<br />

weil uns die Gesundheitspolitik einen Deckel draufgeschraubt hat.<br />

Fordern wir gemeinsam Mittel ein, weil in unserer Weiterbildungsordnung die Pflicht<br />

zur ambulanten Weiterbildung steht, aber geben wir nicht das Signal an diejenigen,<br />

die in die ambulante Versorgung gehen möchten, dass wir sie nicht wollen.<br />

Danke.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Hans-Albert Gehle. – Daniel Rühmkorf<br />

aus Berlin ist der nächste Redner.<br />

Dr. Rühmkorf, Berlin: Schönen guten Morgen! Herr Bartmann, herzlichen Dank. Die<br />

gestrige Einführung war wunderbar und versprach Großes. Dann kam Teil B; bei Teil<br />

B sind wir uns über die Finanzen und wieder einmal die alten Sektorengrenzen unglaublich<br />

in die Haare geraten. Ich muss sagen: Das hätte ich gar nicht so erwartet.<br />

Es war für mich so, als sei es der Deus ex machina, dass wir das Geld aus dem Gesundheitsfonds<br />

nehmen und damit alle Weiterbildungsassistenten bezahlt werden.<br />

Ich dachte, da würden alle klatschen und sagen: Jawohl, genauso machen wir es.<br />

Wenn wir das Ganze machen, müssen wir es mit der jetzigen Weiterbildung in der<br />

Allgemeinmedizin vergleichen. Da wurde es eingeführt, weil wir nicht genügend Allgemeinmediziner<br />

haben. Das heißt, die Notwendigkeit wurde erkannt. Es gibt zwei<br />

Vergütungsklassen für Weiterbildungsassistenten: in unterversorgten Gebieten 3.750<br />

Euro, in normal versorgten Gebieten 3.000 Euro. Hier ist also eine Steuerung enthalten.<br />

Nehme ich Geld aus dem Fonds, nehme ich öffentliches Geld, dann habe ich das<br />

Problem, dass ich auch darüber Rechenschaft ablegen muss. Deshalb soll jährlich<br />

ein Bericht an die Bundesregierung gegeben werden. Der Bundesrechnungshof wäre<br />

sonst auch ein guter Adressat.<br />

Ich danke der KBV dafür, dass sie den Versorgungsatlas erstellt hat, bei dem wir genau<br />

sehen können, wo wer wann in den Ruhestand gehen wird. Wir wissen doch, wo<br />

wir weiterbilden müssen und wo nicht. In den einen Bereichen wird es eine Förderung<br />

geben, in den anderen nicht. Aber es wird keine Förderung nach dem Gießkannenprinzip<br />

geben. Wenn wir Geld aus dem Gesundheitsfonds haben wollen, ist das<br />

ein ordnungspolitischer Bruch. Ich sehe nicht ein – ich bitte die KBV, da etwas beweglicher<br />

zu werden −, warum die Regelleistungsvolumina nicht erhöht werden. Der<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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