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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Herr Bartmann, Sie haben geschildert, dass natürlich die ganzen Inhalte und auch<br />

Richtlinien deutlich veraltet sind. Das haben auch schon einige Vorredner erwähnt.<br />

Zusätzlich hat die Evaluation der Weiterbildung ergeben, dass die evidenzbasierte<br />

Medizin zu wenig Berücksichtigung findet.<br />

Wenn man dann noch berücksichtigt, dass der medizinische Fortschritt in den Lehrbüchern<br />

etwa sieben Jahre nach Erstveröffentlichung auftaucht, in Veröffentlichungen<br />

in Fachzeitschriften etwa nach drei bis fünf Jahren und in Vorträgen nach ein bis<br />

zwei Jahren, dann muss man sich natürlich auch die Frage stellen: Können wir das<br />

nicht früher im Sinne der Kompetenz in den entsprechenden Gebieten verankern?<br />

Wenn sich dann herausstellt, dass Kompetenzen eine Basis bilden, dann können sie<br />

auch gebietsüberschreitend implementiert werden. Es finden sich dort alle wieder.<br />

Man kann es gestalterisch anwenden.<br />

Ich plädiere eigentlich dafür, Antrag 35 anzunehmen, damit allen die Möglichkeit<br />

gegeben ist, die Entwicklung in diesem Sinne voranzubringen.<br />

Vielen Dank.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Heep. – Nächster Redner ist<br />

Heiner Heister aus Nordrhein.<br />

Dr. Heister, Nordrhein: Herr Präsident! Geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und<br />

liebe Kollegen! Herr Bartmann hat in seinem Vortrag explizit auf die P-Fächer abgehoben.<br />

Ich möchte eine Anmerkung machen <strong>zum</strong> Verhältnis von stationär erbrachten<br />

Weiterbildungsinhalten und den eventuell künftig in größerem Umfang möglichen<br />

ambulanten Weiterbildungsinhalten. Die Schwierigkeit der psychosomatischen Kliniken<br />

besteht darin, den Weiterbildungsteilnehmern die erforderlichen psychotherapeutischen<br />

Langzeitbehandlungen zu gewährleisten. Meine Sorge aus berufsverbandlicher<br />

Sicht ist, dass die nötigen Stundenzahlen versenkt werden in einer allgemeinen<br />

Bescheinigung einer erworbenen Kompetenz. Darauf bitte ich zu achten.<br />

Zur Frage der Einbeziehung der psychosomatischen Grundversorgung in die Weiterbildung<br />

aller Gebiete mit Patientenkontakt wäre zu sagen: Wir stehen diesbezüglich<br />

unter Beobachtung. Herr Maio hat gesagt – ich darf ihn zitieren −: Kern der Identität<br />

ist der Kontakt mit dem Patienten. Zuwendung <strong>zum</strong> Patienten ist kein Luxus, sondern<br />

die Sache selbst.<br />

Ich fürchte, das zu behaupten, wird künftig nicht mehr reichen, weil wir unter Beobachtung<br />

konkurrierender Berufsgruppen stehen, die dieses Feld gerne für sich beanspruchen.<br />

Ich darf daran erinnern, dass in einem Vorentwurf der Gestaltung des<br />

entsprechenden Kapitels bei der Erstellung des <strong>Deutschen</strong> Krebsplans es interessierter<br />

Seite doch tatsächlich gelungen ist, explizit dort hineinzuschreiben, dass die<br />

Ärzte zur qualifizierten Kommunikation mit den Krebspatienten nicht in der Lage seien<br />

und deshalb flächendeckend nachgeschult werden müssten – und das unter den<br />

Augen der dort beteiligten ärztlichen Vertreter.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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