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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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dargestellten Krankenversicherungssystem der Zukunft dargelegt. Ich habe insbesondere<br />

dargelegt, dass nach meiner Einschätzung nach dieser Vorstellung letztendlich<br />

weniger Geld im System sein wird als nach den aktuellen Bedingungen.<br />

Heute möchte ich auf die Kritikpunkte eingehen, die Ihnen Herr Köhne gestern bereits<br />

dargelegt hat, indem er auf die Kleinzelligkeit dieses Konzepts hingewiesen hat.<br />

Generationen von Gesundheitsökonomen haben sich mittlerweile bei der Entwicklung<br />

von Modellen zur soliden Finanzierung eines nachhaltigen Finanzierungskonzepts<br />

unseres Gesundheitswesens verhoben. Auch das, was wir nun vorliegen haben,<br />

möchte ich als einen netten Versuch bezeichnen. Es wird eine demografische<br />

Entwicklung bis <strong>zum</strong> Jahr 2060 zugrunde gelegt. Es werden aber eigentlich nur die<br />

daraus resultierenden finanziellen Einnahmeprobleme in Erwägung gezogen. Die<br />

entstehenden Mehrkosten für demografisch bedingte Morbiditätszunahmen werden<br />

nur ganz marginal erwähnt. Ganz ausgeklammert sind die Kosten für den medizinisch-technischen<br />

Fortschritt.<br />

Auf der anderen Seite tauchen konkrete Zahlen auf, beispielsweise Prognosen zur<br />

Steuersubvention von 21 Prozent, 35 Prozent. Das Ganze gipfelt in absoluten Preisangaben<br />

von 135 Euro bis 170 Euro. Ich darf Ihnen sagen: Das kann so meine Zustimmung<br />

nicht finden. So kann ich mich nicht festlegen. Aus meiner Sicht ist das<br />

letztendlich zu naiv.<br />

(Beifall)<br />

Unser wirkliches Problem ist doch der Preisverfall, den wir für unsere Leistungen erleben.<br />

Ein Konzept zur realen Finanzierung der erbrachten Leistungen kann ich nicht<br />

erkennen.<br />

Ich habe bereits gestern betont: Ich spreche nicht gegen das duale Finanzierungssystem.<br />

Aber hier wird sich massiv für die private Versicherungswirtschaft in die Kurve<br />

gelegt. Dazu gehört auch ein Partner. Was tut dieser Partner denn? Ich kann aus<br />

den Erfahrungen der letzten Jahre nicht erkennen, dass es der Partner ist, der mit<br />

uns gemeinsame Wege geht.<br />

(Beifall)<br />

Wir müssen vor allen Dingen auch die private Versicherungswirtschaft auffordern,<br />

uns bei der Tarifgestaltung und bei den Verhandlungen zur GOÄ entgegenzukommen.<br />

Ich meine, von daher bleibt erst einmal abzuwarten, wie sich der entsprechende<br />

Partner verhält, bevor wir solche Beschlüsse hier fassen.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, lieber Joachim Dehnst. – Als Nächster<br />

steht Joachim Calles aus Bayern auf der Rednerliste.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013

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