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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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keine Pflichten mehr geben. So wird es sich auch bewähren, dass es andere Pflichten<br />

gibt, um ein Ziel zu erreichen.<br />

Aus der heutigen Diskussion habe ich den Eindruck gewonnen, dass es darum geht:<br />

Wollen wir die zukünftige Medizin nur noch durch Krankenhäuser oder durch Niedergelassene<br />

anbieten oder nicht? Das ist aber gar nicht die Frage. Wenn Sie sich als<br />

Mann überlegen, eine Ehe einzugehen, dann müssen Sie doch erst einmal die Komplexität<br />

der Frau kennenlernen, um zu entscheiden, ob das was ist oder nicht! Darum<br />

geht es.<br />

(Widerspruch – Pfiffe)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Lieber Herr Metke, manche Formulierungen provozieren<br />

einen Ordnungsruf. Das kann so nicht sein.<br />

Dr. Metke, Baden-Württemberg: Es geht um das Kennenlernen des anderen Segments.<br />

Es ist in Bezug auf die Vergütung und die Flaschenhalsproblematik mehr aufeinander<br />

zugegangen worden als jemals in der Vergangenheit. Versuchen Sie doch,<br />

sich zu öffnen. Versuchen Sie, dass das Ding klappt und den Staat draußen zu halten.<br />

Darum geht es.<br />

Vielen Dank.<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Herr Metke, wir nehmen Ihre Entschuldigung für<br />

den Hinweis auf das Segment oder was da eben noch so war dankend zur Kenntnis.<br />

Ich bitte Sie, auch in dieser Diskussion die Form zu wahren. – Herr von der<br />

Damerau-Dambrowski ist der nächste Redner.<br />

Dr. von der Damerau-Dambrowski, Niedersachsen: Heute ist richtig Stimmung, das<br />

macht Spaß. Die Weiterbildung in der Praxis draußen ist sexy, hat der Kollege<br />

Andrae vorhin gesagt. Ich habe diese Tätigkeit draußen in der Praxis seit vielen Jahren<br />

täglich. Es ist faszinierend und aufregend und spannend, weil wir nie wissen,<br />

wenn am Montag die Tür aufgeht, ein Patient den Raum betritt: Was hat der? Was<br />

steht dahinter? Welches Beratungsproblem steckt dahinter? Es ist die Breite, es ist<br />

die Vielfältigkeit. In der Allgemeinmedizin ist das Besondere, dass wir eine enorme<br />

Breite an Beratungsproblemen abdecken müssen, nicht sektoral arbeiten, sondern<br />

breit, nicht in der Höhe qualifiziert, sondern in der Breite qualifiziert. Sicher hat der<br />

eine hier mehr Kenntnisse, der andere dort. Das Faszinierende ist die Breite. Das ist<br />

das Charakteristische bei unserem Fach.<br />

Damit komme ich zu den Kompetenzen. Da haben wir ein bisschen Probleme. Wenn<br />

wir in einzelnen Schachteln nach Höhe der Kompetenz sortiert werden, dann geht<br />

das in der Allgemeinmedizin schlecht. Das kann nicht sein. Dann würden wir möglicherweise<br />

in jeder dieser Schachteln bei einem niedrigen Level landen und damit<br />

kompetenzmäßig ganz hinten stehen. Das ist diesem Fach nicht angemessen. Das<br />

stimmt einfach nicht. Das heißt, wir passen nicht in dieses Korsett.<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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