29.01.2014 Aufrufe

Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

137<br />

erwähnt wurde, hatte seinen ersten großen medialen Auftritt in einer Pressekonferenz<br />

des Marburger Bunds Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz. Wir haben damals<br />

eine Hauptversammlung durchgeführt, auf der er erstmals einer nationalen Öffentlichkeit<br />

diese Konzepte, die er in Mainz entwickelt hat, hat vorstellen können.<br />

Ich will damit nur sagen: Es sind hier nicht einige, die die Moral für sich gepachtet<br />

haben, und die anderen kümmern sich um nichts.<br />

(Beifall)<br />

Am 29. Juni 2013 führen wir in Nordrhein ein Kammerkolloquium „Kindergesundheit“<br />

durch. Das ist unser drittes Kammerkolloquium im Land. Wir kümmern uns dort um<br />

die Themen soziogene Entwicklungsstörungen und Inklusion in der Schule. Wir<br />

kümmern uns um die Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes im Bereich der<br />

frühen Hilfen. Wir kümmern uns um das Thema Gewalt gegen Kinder, weil wir den<br />

Weg vom Verdacht zur Diagnose bei körperlicher Kindesmisshandlung in den Blick<br />

nehmen. Wir brauchen viele konkrete Projekte, weil wir als Ärztekammern, weil wir<br />

als Gesamtärzteschaft einen sozialmedizinischen Auftrag haben.<br />

Herr Schäfer, der Ort Praxis, der Ort der Begegnung zwischen Arzt und Patient, ist<br />

eine exzellente Chance, um alle Schichten der Bevölkerung zu erreichen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Über 90 Prozent der Menschen in unserem Land suchen im Jahr die Arztpraxis, das<br />

Krankenhaus, den Kontakt zu Ärzten. Wenn wir dieses Setting nicht dazu nutzen,<br />

auch denjenigen, die sozial schwach sind und in anderen sozialen Settings nicht erreicht<br />

werden, einen Impuls zu geben, dann ist das ein Fehler.<br />

Deswegen bin ich dafür, dass man das auch mit den Instrumentarien des Sozialgesetzbuchs<br />

so stärkt und auch die finanziellen Voraussetzungen dafür schafft, dass<br />

die Prävention bei uns in der Arztpraxis genauso selbstverständlich ist wie beispielsweise<br />

in den Zahnarztpraxen mit der Gruppenprophylaxe. Ich glaube, deswegen ist<br />

es richtig, wenn Sie dem Vorstandsantrag zustimmen.<br />

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Rudolf. – Der nächste Redner kommt<br />

aus Berlin: Kollege Dr. Hans-Detlef Dewitz.<br />

Dr. Dewitz, Berlin: Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Dieses Thema ist hochbrisant. Ich denke, man sollte es um einen weiteren Punkt<br />

erweitern. Ich denke, auch die gesundheitlichen Auswirkungen von Bildungsferne<br />

sind ein sehr wichtiger Aspekt. Ich möchte mich für den Vortrag von Herrn von dem<br />

Knesebeck bedanken. Er hat uns die Probleme aus der universitären Sicht geschildert.<br />

In Berlin gibt es jemanden, der sich seit 2000 mit diesem Thema aus der Sicht<br />

von unten beschäftigt. Dietrich Delekat hat für Berlin eine landesweite Schuleingangsuntersuchung<br />

entworfen und auch umgesetzt. Dabei kam heraus, dass insbesondere<br />

die Bildungsferne ein wesentlicher Indikator ist. Herr Grauduszus hat vorhin<br />

darauf hingewiesen, dass ein Medizinstudent letztendlich nicht arm oder gesundheit-<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 29.05.2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!