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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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alte Systeme ist −, qualitätsbezogene Vergütungen vorsehen, die Qualitäten wie gute<br />

und korrekte Indikationsstellung, gute und vernünftige Beteiligung des Patienten an<br />

Therapie- und Diagnostikentscheidungen und auch die Ergebnisqualität berücksichtigen.<br />

Darauf zielt unser Antrag.<br />

Vielen Dank.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Kollege Schang. – Ich habe inzwischen<br />

den von Detlef Niemann angesprochenen Satz herausgesucht. Die Beitragsbemessungsgrundlage,<br />

die in Zeile 103 auf Seite 6 des Vorstandspapiers angesprochen<br />

wird, bezieht sich nicht auf die Höhe des individuell zu entrichtenden Beitrags,<br />

sondern auf die Überforderungsgrenze von 9 Prozent des gesamten Haushaltseinkommens,<br />

ab der der Sozialausgleich gilt. Es ist in der Tat kompliziert – Herr<br />

Niemann, da haben Sie recht −, dass man dasselbe Etikett für zwei unterschiedliche<br />

Dinge benutzt. Wir werden das redaktionell überprüfen und einen anderen Begriff<br />

dafür finden. Es geht hier also nicht um eine Beitragsbemessungsgrenze, bis zu der<br />

ein prozentualer Beitrag erhoben wird, sondern es geht um die Frage, ab wann der<br />

nötige Sozialausgleich greift.<br />

Der nächste Redner ist unser Kollege Heinrich-Daniel Rühmkorf aus Berlin. Herr<br />

Rühmkorf war bis vor Kurzem Staatssekretär in der brandenburgischen Landesregierung.<br />

Ich freue mich, dass er hier Delegierter auf dem <strong>Ärztetag</strong> ist. Es ist geradezu<br />

ein Aufstieg, lieber Daniel Rühmkorf. Der <strong>Ärztetag</strong> ist das höchste Gremium der<br />

deutschen Ärzteschaft und übt parlamentarische Tätigkeit aus, nicht beamtete Tätigkeit<br />

wie bei einem Staatssekretär. Du hast das Wort.<br />

Dr. Rühmkorf, Berlin: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ob<br />

das ein Aufstieg ist, möchte ich dahingestellt sein lassen. Es ist mir eine große Freude,<br />

heute hier zu sein. Ich glaube, es kommt nicht so oft vor, dass ein Delegierter<br />

vorher Staatssekretär war und einfach einmal den Blick auf die andere Seite lenkt.<br />

Die <strong>Ärztetag</strong>e – ich habe etliche erlebt – sind immer schnell dabei, die Politik zu verteufeln.<br />

Der Arzt ist für seinen Patienten da. Er ist diesem verpflichtet. Der Politiker ist aber<br />

auch einem System gegenüber verpflichtet, dass er sich fragen muss: Wie kann man<br />

ein Gesundheitssystem so organisieren, dass neben den Sozialleistungen im Gesundheitsbereich<br />

auch die Bildungsaufgaben oder die Aufgaben im Sport oder die<br />

Aufgaben im Zusammenhang mit der Straßenbeleuchtung erfüllt werden? Wir müssen<br />

schauen, wie viel Geld in ein System hineingegeben werden kann. Wir als Ärzte,<br />

als direkt Betroffene, sind diejenigen, die sagen: Es kann nicht genug Ärzte geben,<br />

es kann eigentlich auch nicht genug Geld in das Gesundheitssystem gegeben werden.<br />

Das heißt, es muss einen Gegenspieler geben. Der Staat hat sich dazu bereit erklärt<br />

und sagt: Wir überlassen es der Selbstverwaltung, miteinander Verträge abzuschließen.<br />

Von daher muss ich sagen: Es ist nicht richtig, auf die Kassen einzuschlagen.<br />

Sie sind die Gegenspieler, die den Ärzten und auch den Krankenhäusern gegenüber<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 28.05.2013

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