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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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rungen <strong>zum</strong>indest in Teilen nicht rechtskonform, ja rechtswidrig sind, weil nicht vergleichbare<br />

Praxen verglichen werden. Deshalb sollte man hier – das tut die KV Bayerns<br />

schon länger – die Kollegen unterstützen, indem sie bei jedem Regressantrag<br />

gleich darauf hinweisen, dass sie ihre Zweifel an der Rechtsgültigkeit der derzeit bestehenden<br />

Prüfvereinbarungen äußern.<br />

Ich möchte den Antragsteller bitten, neben der Einfügung des Begriffs „individuell“ als<br />

Schlusssatz anzufügen:<br />

Die Prüfvereinbarungen sind deshalb rechtskonform anzupassen.<br />

Das wäre eine wunderbare Hilfe und ein Rückenwind durch den <strong>Deutschen</strong> <strong>Ärztetag</strong><br />

für die niedergelassenen regressbedrohten Vertragsärzte.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Herr Pötsch, Sie haben also den Antrag gestellt,<br />

dass in der dritten Zeile nach dem Wort „Praxisbesonderheiten“ das Wort „individuell“<br />

eingefügt wird. Am Schluss soll es heißen:<br />

… hat keine Möglichkeit, sich individuell zu verteidigen.<br />

Ferner soll <strong>zum</strong> Schluss der Satz angefügt werden:<br />

Die Prüfvereinbarungen sind deshalb rechtskonform anzupassen.<br />

Das ist Ihr Änderungsantrag.<br />

Der Nächste ist Thomas Lipp aus Sachsen.<br />

Dr. Lipp, Sachsen: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Obwohl es politisch sehr korrekt<br />

ist, Rauchen generell unter Krankheitsverdacht und Sucht zu stellen, möchte ich darauf<br />

hinweisen, dass das nicht ganz dem gesunden Menschenverstand unterliegt.<br />

Natürlich ist Rauchen für manche eine Sucht. Aber wenn Sie sich mit dem Patienten<br />

unterhalten, stellen Sie sehr oft fest, dass es nichts weiter als eine persönliche<br />

Schwäche ist. Es gibt ganz konkrete Kriterien, an denen man eine Sucht festmachen<br />

kann. Aber hier wird wieder auf Druck der Pharmaindustrie – offenbar sind auch Ärzte<br />

der Sache nicht fern – jede persönliche Schwäche umgemünzt in Krankheit, jede<br />

Normvariante wird umgemünzt in Krankheit.<br />

(Beifall)<br />

Hier wird wieder ein Markt von Medikamenten geschaffen, der alle belastet, um eine<br />

persönliche Schwäche, eine Unfähigkeit über Medikamente regeln zu können.<br />

Das halte ich für eine völlige Fehlentwicklung. Wenn es danach geht, ist auch die<br />

Dehydrierung eine Krankheit und wird bei der Einweisung in ein Pflegeheim mit Infusionen<br />

behandelt. Dann möchte ich am Ende auch mein Bier gegen die Sitzungsdehydrierung<br />

auf Rezept haben.<br />

(Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 31.05.2013

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