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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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250<br />

Danke.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Mälzer. – Nächster Redner auf<br />

der Rednerliste ist Uli Clever, Präsident der Ärztekammer Baden-Württemberg.<br />

Dr. Clever, Vorstand der Bundesärztekammer: Lieber Monti! Liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen! Ich bekomme in meiner Praxis jede Woche Bewerbungsschreiben für eine<br />

Weiterbildungsstelle. Es ist völlig klar: Das geht nicht, denn dafür gibt es keine Zusatzregelleistungsvolumina,<br />

keine Zusatzgeschichten. Es ist nicht finanzierbar. Soweit<br />

zur Feststellung des Problems.<br />

Der zweite Problempunkt ist, dass in meinem Fach, der Gynäkologie, viele Dinge, bei<br />

denen die Weiterbildungsordnung zwingend vorsieht, dass man sie wenigstens gesehen<br />

hat oder beherrscht, in den Kliniken inklusive der vor meiner Nase sitzenden<br />

Universitäts-Frauenklinik stattfinden. Sie finden sich in der Ambulanz. Das ist für jedes<br />

Fach unterschiedlich. Es mag auch Fächer geben, bei denen es das gar nicht<br />

gibt. Darüber können wir ja reden.<br />

Ich meine, der Antrag 04 der Bundesärztekammer, der bislang nicht richtig umfangreich<br />

diskutiert wurde und relativ unstrittig ist, ist überlagert worden durch den Antrag<br />

der KBV, den Sie alle vorliegen haben.<br />

Ich komme aus dem KV-System und habe dann das Kammersystem mehr kennengelernt.<br />

Ich habe manchmal den Eindruck: Es gibt Sprachschwierigkeiten zwischen<br />

dem KV-System und dem Kammersystem. Ein Beispiel dafür ist Punkt 8 des KBV-<br />

Antrags, wonach ein Beratender Fachausschuss für angestellte Ärzte in ambulanter<br />

Weiterbildung errichtet werden soll. Ich möchte aufdröseln, wo hier die Sprachschwierigkeiten<br />

liegen könnten. Einen Fachausschuss gibt es für Hausärzte, für<br />

Fachärzte und für Psychotherapeuten in der KV nach dem SGB V. Es ist eine Anerkennung<br />

durch Herrn Köhler – ich bin beeindruckt, dass er das getan hat −, dass er<br />

auch hier einen solchen Ausschuss gebildet sehen will. Ich musste lernen, dass –<br />

das ist Kammersprache – die Formulierung „Arzt in ambulanter Weiterbildung“ im<br />

Kammersystem und vor allem im System der Tarifgestaltung nicht geht. Da hat man<br />

Angst vor einem niedrigeren Gehalt des Arztes in Weiterbildung, vor einem Referendariatsgehalt,<br />

das man drücken kann. Das ist im KV-System, wo wir eine ganz andere<br />

Währung haben, nicht zu verstehen.<br />

Wie Herr Köhler und die KBV und die KVen als Gesamtsystem dem entgegengekommen<br />

sind, entgeht hier. Es wurde auch gesagt, man habe das vorher nicht abgesprochen.<br />

Doch, das ist enorm geschehen. Ich hätte nie gedacht, dass die KBV so<br />

weit geht.<br />

Lasst uns diesen Ansatz, diese Tür nicht zuschlagen. Lasst uns noch einmal darüber<br />

reden, ob wir da einen Kompromiss finden, ob wir das noch einmal aufgreifen können.<br />

Man sollte die Tür jetzt nicht zuschlagen und sagen: Wir können das nicht machen.<br />

Wir müssen das machen!<br />

(Beifall)<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Nachmittag, 29.05.2013

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