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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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die den Wechsel an Stellen vornehmen müssten, wo sie ihn sonst gar nicht vornehmen<br />

bräuchten, angemessen wäre.<br />

Ich glaube, wir haben eine gute Chance, wenn wir weiter so vorgehen wie hier heute<br />

Vormittag. Wir können die Prüfaufträge in aller Ruhe akzeptieren. Die StäKo wird<br />

diese Prüfaufträge exzellent und zeitnah bearbeiten. Wir werden durch die Prüfaufträge<br />

kein Moratorium bekommen. Ich möchte für die StäKo, obwohl ich nicht deren<br />

Sprecher bin, mit Sicherheit sagen: Das wird alles noch in diesem Jahr zu erledigen<br />

sein.<br />

Haben Sie Mut, haben Sie aber vor allen Dingen auch Vertrauen, dass die Gremien<br />

der Bundesärztekammer, deren Mitglieder aus allen Kammern kommen, den richtigen<br />

Weg beschreiten werden.<br />

Ich danke Ihnen.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Dieter. – Als Nächster steht auf der<br />

Rednerliste Kollege Claus Beermann aus Rheinland-Pfalz.<br />

Dr. Beermann, Rheinland-Pfalz: Liebes Präsidium! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!<br />

Wir alle gehen immer gern von den eigenen Erfahrungen aus. Das möchte ich<br />

an dieser Stelle auch einmal tun. Ich war nach dem Studium bei meinem Doktorvater<br />

in der klinischen Chemie angestellt. Ich habe mich irgendwann entschlossen, in die<br />

medizinische Versorgung der Patienten zu gehen. Das war zu einer Zeit, Ende der<br />

80er-Jahre, als es sehr schwierig war, eine Stelle zu bekommen. Als ich meine Doktorarbeit<br />

geschrieben habe, habe ich bei einem Kollegen auf dem Lande in der Praxis<br />

gelegentlich vertreten und ihm mein Problem geschildert. Er hat mir gesagt: Ich<br />

würde dich gern als Weiterbildungsassistenten einstellen, allein mir fehlen die Mittel.<br />

Irgendwann konnte er seine Röntgenanlage nicht mehr benutzen, weil ihm der digitale<br />

Bildverstärker fehlte. Er hat gesagt: Wenn ich die Anlage weiter abschreiben muss<br />

und sie mir keine Erlöse mehr bringt, nehme ich dich als Weiterbildungsassistenten<br />

in meine Praxis auf, für zwei Jahre und für 1.500 DM. Ich konnte das machen, weil<br />

ich eine Immobilie geerbt hatte, in der ich wohnte. Ich komme aus relativ guten Verhältnissen.<br />

Es war auch am Anfang meiner Weiterbildung. Am Ende meiner Weiterbildung<br />

war ich verheiratet und hatte Kinder. Ich habe in der Klinik inklusive Dienste<br />

7.000 DM verdient.<br />

Fakt ist: Die ambulante Weiterbildung ist wichtig. Ich möchte diese Zeit nicht missen.<br />

Das Erste, was der Praxisinhaber für sich klären muss, ist: Woher bekommt er als<br />

Weiterbilder die finanziellen Mittel, um einen Weiterbildungsassistenten beschäftigen<br />

zu können, und zwar so, dass es für den Weiterbildungsassistenten attraktiv ist?<br />

Ich sehe hier überhaupt keinen Dissens, was diese Frage angeht. Der Dissens ist:<br />

Wird es so sein, wenn wir es verpflichtend einführen, dass die Politik kommt und<br />

sagt: Die Ärzte haben es jetzt verpflichtend gemacht, also müssen wir gucken, wie<br />

wir den Weiterbildern die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen? Ich glaube, Herr<br />

Köhler, sie werden es nicht tun. Sie werden sich zurücklehnen und sagen: Prima,<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, Vormittag, 30.05.2013

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