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Stenografischer Wortbericht zum 116. Deutschen Ärztetag ...

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Auf der anderen Seite habe ich gerade mit Herrn Windau und anderen gesprochen,<br />

dass wir vielleicht alle gemeinsam im Sinne des im Rahmen des Tagesordnungspunkts<br />

IV gefundenen Kompromisses am besten damit leben könnten, wenn Sie die<br />

Weisheit besäßen, es an den Vorstand zu überweisen.<br />

Ich möchte jetzt noch etwas zu den Anträgen 77 und 78 sagen. Es mag auf den ersten<br />

Blick sinnvoll erscheinen, wenn man ein PJ-Tertial an der Heimatuniversität machen<br />

soll. Das Problem ist aber, dass viele Lehrkrankenhäuser den Studierenden<br />

mittlerweile Aufwandsentschädigungen gewähren und das Pflichttertial an der Heimatuniversität<br />

von den Universitätskliniken vielfach dazu missbraucht wird, diese<br />

Aufwandsentschädigung nicht zu gewähren und gleichzeitig zu verhindern, dass ein<br />

Wettbewerb mit den Füßen stattfindet und sich die Studierenden andere Möglichkeiten<br />

für das Praktische Jahr suchen. Deswegen bitte ich hier um Zustimmung.<br />

Zum Antrag 78: Es ist oft schwierig, im Ausland 16 Wochen en bloc zu machen, entweder<br />

weil die Universität, zu der man will, es nicht akzeptiert oder weil es mit dem<br />

Visum Probleme gibt. Es ist für die Studierenden viel einfacher, wenn sie zweimal<br />

acht Wochen absolvieren können. Das war früher weit verbreitet Usus und hat gut<br />

funktioniert. Es gibt Bestrebungen, das nicht machen lassen zu wollen. Deshalb dieser<br />

Antrag, um dessen Zustimmung ich hier bitten möchte.<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident Prof. Dr. Montgomery: Vielen Dank, Andreas. Ich habe die weise Formulierung<br />

„Weisheit besäßen“, was ja ein Konjunktiv ist, gleichwohl als Antrag auf Vorstandsüberweisung<br />

aufgefasst. – Heinrich-Daniel Rühmkorf ist der nächste Redner.<br />

Dr. Rühmkorf, Berlin: Auch ich gratuliere <strong>zum</strong> Geburtstag, Monti. Meine Damen und<br />

Herren! Ich bin über den Antrag 79 zur Förderung der ambulanten Ausbildung etwas<br />

verwundert. Dort heißt es, man wolle keine weiteren Pflichten haben, man wolle<br />

nicht, dass die Medizinstudenten verpflichtet werden können, auch in der ambulanten<br />

Medizin ihr PJ zu machen. Die Ausrichtung des Medizinstudiums spaltet sich nun<br />

einmal sehr in die Fachdisziplinen auf und arbeitet eben nicht auf einen Generalisten<br />

hin, wie der Allgemeinmediziner eigentlich das Leitbild für die medizinische Ausbildung<br />

sein müsste. Gerade da müsste viel eher den Medizinstudenten die Gelegenheit<br />

gegeben werden, die Allgemeinmedizin kennenzulernen. Wie gesagt: Das geht<br />

nicht allein über ein PJ-Tertial. Das muss schon wesentlich früher im Studium stattfinden.<br />

Deshalb werde ich den Antrag 79 ablehnen.<br />

Wenn es um die Frage geht, was der einzelne PJler für seine Leistung bekommen<br />

soll, bitte ich zu bedenken: Wenn Sie sagen, es ist richtig, eine Aufwandsentschädigung<br />

zu zahlen, dann müssen wir uns auch überlegen, ob es nach oben eine Grenze<br />

geben soll oder ob wir in einen Preiswettbewerb eintreten wollen. Beim Antrag 27<br />

wird nachher wahrscheinlich eine ganz deutliche Mehrheit sagen: Wir wollen, dass<br />

das Medizinstudium sechs Jahre dauert und nicht fünf Jahre entsprechend den Bestrebungen<br />

der EU. Wenn wir aber das sechste Studienjahr, das PJ-Jahr, praktisch<br />

<strong>Stenografischer</strong> <strong>Wortbericht</strong> – <strong>116.</strong> Deutscher <strong>Ärztetag</strong> 2013 – Plenum, 31.05.2013

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