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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Generative <strong>Grammatik</strong><br />

Generative <strong>Grammatik</strong> (engl. generative grammar)<br />

Eine generative <strong>Grammatik</strong> ist ein formales Syntaxmodell, das die Erzeugung<br />

(das Generieren) von Sätzen beschreibt. Als Begründer dieser Art von<br />

<strong>Grammatik</strong>modell gilt der amerikanische Linguist Noam Chomsky (*1928).<br />

Er selbst hat mehrere Versionen einer generativen <strong>Grammatik</strong> vorgelegt, die<br />

unter Namen wie „Transformationsgrammatik“, „Rektions- und Bindungstheorie“<br />

(engl. government and binding) oder „Minimalistische Theorie“<br />

(engl. minimalist theory) bekannt sind. Andere generative Modelle sind die<br />

auf Joan Bresnan und Ronald Kaplan zurückgehende „Lexical-functional<br />

grammar“ (LFG) oder die „Head-driven phrase structure grammar“<br />

(HPSG) von Carl Pollard und Ivan Sag. Das Ziel einer generativen <strong>Grammatik</strong><br />

ist es, eine Menge von Regeln festzulegen, mit denen alle Sätze einer<br />

Sprache und nur diese (d. h., es dürfen keine fehlerhaften Sätze entstehen)<br />

generiert werden können.<br />

[EH]<br />

generelles Präsens (auch: atemporales Präsens; engl. generic present; von<br />

lat. praesens ‚gegenwärtig‘)<br />

Eine Verbform im generellen Präsens drückt einen allgemeingültigen oder<br />

zeitlich nicht eingeschränkten Sachverhalt aus wie in Die Summe der Winkel<br />

im Dreieck beträgt 180 Grad.<br />

[MS]<br />

generisches Maskulinum (engl. generic masculine; von lat.<br />

masculinum ‚männlich‘)<br />

Das <strong>Deutsche</strong> benutzt als sexusneutrale Bezeichnung in den meisten Fällen<br />

einen maskulinen Ausdruck wie der Verbraucher, mit dem Männer und<br />

Frauen gleichzeitig bezeichnet werden. Nur dann, wenn ausschließlich<br />

Frauen angesprochen werden, wird ein Femininum wie die Verbraucherin<br />

verwendet. Während das Maskulinum also sowohl ausschließlich Männer<br />

als auch, in seiner generischen Lesart, Männer und Frauen zusammen bezeichnen<br />

kann, ist das Femininum nur für Frauen verwendbar. Für geschlechtsgemischte<br />

Gruppen wird stets die maskuline Form verwendet; die<br />

Studenten bezeichnet eine Gruppe von Studenten oder eine Gruppe von Studenten<br />

und Studentinnen, auch wenn sich nur ein einziger Mann darunter<br />

befindet. Dagegen wird Studentinnen nur für eine Gruppe von ausschließlich<br />

weiblichen Personen verwendet. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich<br />

auch darin, dass man zwar von weiblichen Studenten, nicht aber von *männlichen<br />

Studentinnen sprechen kann. An dieser sprachlichen Situation wurde<br />

Kritik geübt, die den Gebrauch des generischen Maskulinums zwar nicht<br />

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