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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Fugenelement<br />

Fugenelement<br />

Fugenelemente wie -(e)s-, -e-, oder -(e)n- treten bei der Wortbildung an der<br />

„Nahtstelle“ zwischen den Bestandteilen eines Kompositums oder zwischen<br />

Basis und Ableitungsaffix auf: Arbeitsamt, ahnungslos, heldenhaft. Sie entsprechen<br />

häufig einer Flexionsendung des Erstglieds (z. B. -en in Helden)<br />

und haben sich auch historisch daraus entwickelt. Allerdings haben sie sich<br />

so weit verselbständigt, dass man sie heute als semantisch leere Elemente ansieht.<br />

Ihr Auftreten ist häufig an phonologische oder morphologische Eigenschaften<br />

des Erstglieds gebunden: z. B. weisen die meisten Feminina, die auf<br />

-e enden, die n-Fuge auf (Sonnenbrand). Eindeutig vorhersagen lassen sich<br />

Fugenelemente aber nicht.<br />

[MS]<br />

Funktionsverb (engl. function verb; von lat. verbum ‚Wort‘, ‚Verb‘)<br />

Bei einem Funktionsverb handelt es sich um ein Verb, dessen eigene Bedeutung<br />

in bestimmten Verwendungen stark verblasst ist und das erst gemeinsam<br />

mit anderen Elementen etwas ausdrückt. So hat etwa bringen in<br />

zur Sprache bringen nicht mehr die ursprüngliche Bedeutung von ‚transportieren‘,<br />

sondern vereint sich in einem sog. Funktionsverbgefüge mit zur<br />

Sprache zu einer gemeinsamen Bedeutung ‚ansprechen‘. Als Funktionsverben<br />

kommt nur eine überschaubare Menge von Verben infrage, über deren<br />

Anzahl jedoch keine Einigkeit besteht: Eisenberg (2006: 310) nennt die acht<br />

Verben kommen, bringen, stehen, geraten, setzen, stellen, halten, nehmen, während<br />

Helbig/Buscha (2007: 70–83) insgesamt 38 Funktionsverben auflisten.<br />

Da die Bedeutung des Funktionsverbgefüges hauptsächlich vom nominalen<br />

Bestandteil getragen wird, ist das Verb vor allem Träger grammatischer<br />

Funktionen – daher auch die Bezeichnung „Funktionsverb“. Allerdings trägt<br />

das Funktionsverb auch zur Bedeutung des Gefüges bei, wie z. B. ein Vergleich<br />

zwischen in Verbindung bringen, (sich) in Verbindung setzen und in<br />

Verbindung stehen zeigt.<br />

Eisenberg, Peter (2006): Grundriss der deutschen <strong>Grammatik</strong>. Bd. 2: Der Satz. 3., durchges. Aufl.<br />

Stuttgart/Weimar: Metzler.<br />

Helbig, Gerhard/Buscha, Joachim (2007): <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht.<br />

6. Nachdruck. Berlin usw.: Langenscheidt.<br />

[MS]<br />

Funktionsverbgefüge (engl. function verb structure; von lat. verbum<br />

‚Wort‘, ‚Verb‘)<br />

Funktionsverbgefüge sind Verbindungen aus einem Funktionsverb wie bringen<br />

oder kommen und einer Präpositionalphrase oder anderen nominalen<br />

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