05.12.2012 Aufrufe

Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

u<br />

Gerundium<br />

(Deutsch, Persisch) und ‚kommen‘ (Italienisch) (vgl. Kazenin 2001: 901).<br />

Teilweise liegen wie im <strong>Deutsche</strong>n zwei analytische Passivvarianten vor.<br />

Dann repräsentiert die sein-Variante eher ein (resultatives) Zustandspassiv<br />

(die Tür ist geschlossen), die werden-Variante ein Vorgangspassiv (die Tür wird<br />

geschlossen). Existiert nur ein sein-Passiv, kann die Fügung aber sowohl Zustands-<br />

wie Vorgangsbedeutung haben, engl. they were beaten by them. Formen,<br />

die mit dem Reflexivmarker gebildet werden, haben dagegen nur Vorgangsbedeutung,<br />

vgl. z. B. italienisch La pizza si mangia con le mani ‚Pizza<br />

wird mit den Händen gegessen‘.<br />

Chao, Yuen Ren (1968): A Grammar of Spoken Chinese. Berkeley/Los Angeles/London: University<br />

of California Press.<br />

Givón, Talmy (2001): Syntax. An Introduction. Vol. 2. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins.<br />

Haspelmath, Martin (1987): Transitivity Alternations of the Anticausative Type. Köln: Institut für<br />

Sprachwissenschaft der Universität zu Köln.<br />

Haspelmath, Martin (1990): „The Grammaticization of Passive Morphology“. Studies in<br />

Language 14: 25–72.<br />

Kazenin, Konstantin I. (2001): „The Passive Voice“. In: Haspelmath, Martin/König, Ekkehard/<br />

Oesterreicher, Wulf/Raible, Wolfgang (eds.) (2001): Language Typology and Language Universals.<br />

Vol. 2. Berlin/New York, de Gruyter: 899–916.<br />

Keenan, Edward L. (1985): „Some Universals of Passive in Relational Grammar“. In: Grossman,<br />

Robin E./San, L. James/Vance, Timothy J. (eds.): Papers from the 11 th Regional<br />

Meeting of the Chicago Linguistic Society. Chicago, Chicago Linguistic Society: 340–352.<br />

Kulikov, Leonid (i. D.): „Voice Typology“. In: Song, Jae Jung (ed.): The Oxford Handbook of<br />

Linguistic Typology. Oxford: Oxford University Press.<br />

Mel’čuk, Igor A./Xolodovič, Aleksandr A. (1970): „K teorii grammatičeskogo zaloga“. Narody<br />

Azii i Afriki 4: 111–124.<br />

Siewierska, Anna (1984): The Passive. A Comparative Linguistic Analysis. London: Croom Helm.<br />

[PV]<br />

Gerundium (engl. gerund; von lat. gerundium ‚das Tun‘)<br />

Als Gerundium bezeichnet man ein Verbalnomen, dessen Distribution und<br />

syntaktische Funktion mit der eines Substantivs identisch ist. Gerundien<br />

sind eng mit Infinitiven verwandt, haben jedoch im Gegensatz zu ihnen kein<br />

implizites Subjekt und häufig auch nicht die vollständige verbale Rektion,<br />

stehen also insgesamt den Substantiven näher, als dies Infinitive tun. Beispiel:<br />

Das Wandern ist des Müllers Lust. Der Begriff „Gerundium“ wird aber<br />

auf die substantivierten Infinitive des <strong>Deutsche</strong>n gewöhnlich nicht angewandt.<br />

In der Typologie ist mit „Gerundium“ meist etwas anderes, nämlich ein<br />

Adverbialpartizip (ein sog. Konverb) gemeint. Solche Formen gibt es im<br />

<strong>Deutsche</strong>n nicht.<br />

→ infinit<br />

[EH]<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!